E-Fuels: Umstritten, aber technisch machbar
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Das Tanklager im Vordergrund, während im Chemiepark in Leuna das für E-Fuels benötigte Methanol hergestellt werden könnte. Bild: dpa
Sie sorgten für Streit zwischen Berlin und Brüssel und werfen Fragen nach der Zukunft der individuellen Mobilität auf. Was sind E-Fuels, was können sie leisten? Eine kurze Erklärung.
Nichts ist so alt, wie die Zeitung von gestern. Und doch lohnt sich ab und an ein Blick ins Archiv. 2018 publizierten wir einen Beitrag, der eine mögliche Produktion synthetischer Kraftstoffe, meist E-Fuels genannt, thematisierte. Er endete mit dem wenig optimistischen Ausblick: „Die dieser Tage verhandelte und bis Ende des kommenden Jahrzehnts geltende Richtlinie zu den CO2-Flottengrenzwerten wird nach Einschätzung verschiedener Experten keine Vorteile für Autohersteller bieten, die ihren Kunden klimaneutrale Kraftstoffe anbieten. Denn dafür müsste die Herstellung solcher Kraftstoffe auf die Flottenemission angerechnet werden.“ Und weiter: „Doch den meisten Politikern scheinen diese Zusammenhänge zu komplex, um sie den Wählern zu vermitteln.“
Nun haben sich Berlin und Brüssel auf Initiative des deutschen Verkehrsministers doch auf eine Lösung für den E-Fuel-Einsatz geeinigt. Die Technik für deren Herstellung hat sich in den vergangenen fünf Jahren weiterentwickelt, die Grundlagen sind jedoch dieselben. Sie basiert auf einer nahezu schlichten Idee: Ein wenig Können vorausgesetzt, ist es möglich, nahezu beliebige Moleküle zu bauen, vorausgesetzt, man ist im Besitz der dafür benötigten Atome und von hinreichend Energie. Dies gilt auch für synthetisch erzeugte, also nicht auf Rohöl basierende Otto- und Dieselkraftstoffe. Als Zutaten für die synthetische Herstellung werden im Kern nur Wasserstoff, Kohlenstoff und Strom benötigt.
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