Nissan Note : Eine Brücke von Hybrid- zu E-Antrieb
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Nissan Note Bild: Hersteller
Nissan hat eine E-Power-Technologie entwickelt. Dann läuft ein kleiner Benziner als Generator und erzeugt den Strom für einen Elektromotor.
Er ist zwar noch immer das erfolgreichste Elektromodell der Welt. Doch mit dem Leaf und ein paar Nutzfahrzeugen mit Akkuantrieb kann Nissan die Masse nicht elektrisieren. Deshalb haben die Japaner als Zwischenschritt ihre E-Power-Technologie entwickelt, bei der ein kleiner Benziner als Generator läuft und den Strom für einen Elektromotor erzeugt. In ihrer Heimat ist das überraschend erfolgreich. Vor allem dieser Technik ist es neben dem relativ üppigen Platzangebot zu verdanken, dass der bei uns weitgehend erfolglose Kleinwagen Nissan Note in Japan den Bestseller Toyota Prius von der Spitze der Zulassungstabelle verdrängt hat.
Während einer ersten Ausfahrt im verstauten Stadtverkehr von Tokio macht E-Power – im Prinzip ein serieller Hybrid, wie es ihn in der ersten Generation des Opel Ampera gab – einen guten Eindruck. Bis 20 km/h surrt der Note geräuschlos wie sein großer Bruder Leaf, von dessen erster Generation er den 109 PS starken Elektromotor übernimmt. Tritt man fester aufs Pedal oder ist der kleine Lithium-Ionen-Akku leer, schaltet sich als eine Art Notstromaggregat ein leider lauter Dreizylinder mit 1,2 Litern Hubraum und 79 PS zu, der allerdings keine mechanische Verbindung zu den Rädern hat.
Stattdessen treibt er mit vergleichsweise konstanten und verbrauchsgünstigen Drehzahlen nur den Generator an. So schwimmt man in der Stadt im Verkehr mit, und dass der Wagen 130 Kilogramm mehr Technik herumschleppt, spielt keine Rolle in einem Land, in dem auch auf der Autobahn höchstens 100 km/h erlaubt sind.
Wichtiger ist die Reichweite. Während der Leaf auch in der zweiten Generation spätestens nach 378 Kilometern an die Steckdose muss, reicht dem Note der Strom aus 35 Litern Kraftstoff für rund 1300 Kilometer. Er kommt auf 2,7 Liter Normverbrauch – für einen Benziner in dieser Klasse unerreicht und selbst mit einem Diesel schwer zu knacken. Erst recht nicht ohne mächtigen Preisaufschlag. Der fällt bei der E-Power-Variante dank des abgeschriebenen E-Motors und des kleinen Akkus recht gering aus.
Mit umgerechnet 14.000 Euro kostet der elektrisierte Note in Japan nur ein Viertel mehr als der Verbrenner und ist 10 000 Euro billiger als der Leaf. „Der Erfolg in Japan hat uns aufmerksam gemacht, und wir prüfen, ob diese Antriebskombination auch für uns in Frage kommt“, heißt es aus der Europazentrale in Brühl.