Läuft und läuft und läuft
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ICE 1: Seit 1991 im Einsatz und dank guter Pflege noch kein bisschen müde Bild: Imago
Millionen Kilometer: Die Bahn macht ihre erste, fast drei Jahrzehnte alte ICE-Flotte für weitere zehn Jahre fit. Die Modernisierung ist teuer – aber sie lohnt sich.
Die langen, weißen Triebzüge mit der roten Bauchbinde faszinierten Benjamin Suckow in seinen Kindertagen, wenn er mit der Oma auf Reisen ging. Das stolze Tempo 280 sowieso, aber vor allem die schicken Sitze in der 1. Klasse: In deren Rücklehnen waren damals kleine LCD-Monitore eingebaut, auf denen der Elfjährige Videofilme aufrufen konnte. Zweieinhalb Jahrzehnte und Sitzgenerationen später ist das nur noch Erinnerung. Doch der ICE 1, von 1991 an zum Einsatz auf den beiden ersten deutschen Schnellfahrstrecken Hannover–Würzburg und Mannheim– Stuttgart in den Dienst gestellt, ist für den mittlerweile mit 38 Jahren kaum älteren Maschinenbau-Ingenieur präsenter denn je. Suckow ist Projektleiter eines ambitionierten Projekts, das der an Abkürzungen nicht armen Bahn-Welt eine weitere beschert hat: LDV. Dahinter verbirgt sich die Lebensdauerverlängerung für die 58 Züge der ersten Serie von Hochgeschwindigkeitszügen der Deutschen Bahn.
Bis voraussichtlich 2024 sollen die ICE-1-Züge so modernisiert werden, dass sie bis Anfang der dreißiger Jahre weiter eingesetzt werden können. Eine Investition von 320 Millionen Euro ist geplant, gut fünf Millionen je Zug. Eine lohnende Sache, ist sich Michael Peterson, neuer Vorstandschef der Fernverkehrs-AG im Bahnkonzern, sicher: „Diese erste Hochgeschwindigkeitsflotte ist echte deutsche Wertarbeit der Bahnindustrie. Und die wurde in der laufenden Wartung und Instandhaltung in unseren Werken über die Jahrzehnte gut gepflegt und erhalten.“
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