Gibt es den grünen Verbrennungsmotor?
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Synthetische Kraftstoffe sollen Erdgas und fossile Diesel- und Ottokraftstoffe ersetzen. Bild: dpa
Trotz der ambitionierten Elektroauto-Pläne ist der schnelle Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor unrealistisch. Benzin oder auch Diesel lässt sich künstlich herstellen, ohne dass die CO2-Bilanz belastet wird.
Als Grundschüler waren wir von der Chemie schwer enttäuscht. Die Arbeit mit dem Kosmos-Experimentierkasten endete regelmäßig mit einer braunen, zu nichts mehr zu gebrauchenden Suppe. Erst viel später reifte die Erkenntnis: Ein wenig Können vorausgesetzt, ist es möglich, nahezu beliebige Moleküle zu bauen, vorausgesetzt, man ist im Besitz der dafür benötigten Atome und von ein wenig Energie. Insofern sind alle Hypothesen nichtig, Erdgas, Benzin oder Diesel könnten zur Neige gehen, nur weil das in der Erde liegende Rohöl erschöpft wäre. Im Kern handelt es sich nämlich um Kohlenwasserstoffe, für deren synthetische Herstellung grundsätzlich nur Wasser- und Kohlenstoff und Strom benötigt werden.
Mittlerweile weiß die Menschheit, dass es besser wäre, den größten Teil der fossilen Reserven in der Erde zu lassen, um der weiteren Erderwärmung vorzubeugen. Erste Wahl ist aus Klimaschutzgründen immer, regenerativ erzeugten Strom einzusetzen. Er kann mit hohem Wirkungsgrad transportiert und für den Fahrzeugantrieb eingesetzt werden. Zieht man alle Verluste ab, die in Leitungen, Transformatoren, Akkus, Leistungselektronik und Elektromotor entstehen, landen doch mindestens 80 Prozent des eingespeisten Stroms am Rad. Das funktioniert, zumindest wenn Größe und Materialien des Akkus vernünftig gewählt werden. Um die Erderwärmung in Grenzen zu halten, ist die Kraft der Elektronen wichtig.
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