TÜV-Umfrage : Freude am Führerschein
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Seit vielen Jahren begehrt: der Führerschein Bild: Dettweiler
Von wegen junge Menschen interessieren sich nicht mehr fürs Autofahren. Für zwei Drittel der Erwachsenen bis 29 Jahren gehört die Fahrerlaubnis zum Erwachsensein dazu wie die eigene Wohnung. Erkenntnisse des TÜV-Verbands.
Oft heißt es, junge Menschen interessierten sich nicht mehr fürs Autofahren. Doch schaut man auf die jetzt vorgelegten Statistiken und Umfrageergebnisse des TÜV-Verbandes, ist das nicht der Fall. Für zwei Drittel der Befragten im Alter von 16 bis 29 Jahren gehört der Führerschein nach wie vor zum Erwachsensein dazu wie die erste eigene Wohnung. Und konkrete Zahlen belegen diese Einschätzung: Die Zahl der absolvierten Fahrprüfungen war bis 2019 stetig auf 1,74 Millionen pro Jahr gewachsen, 2021 lag sie nach dem Corona-Einbruch dann bei 1,65 Millionen.
Gleichzeitig stieg die Anzahl der vergebenen Führerscheine in den vergangenen Jahren weiter an. Der Bestand beläuft sich jetzt auf knapp 45 Millionen. Die Umfrage zeigt zudem, dass noch die alten Muster gelten: In der Stadt kommt man eher ohne Auto aus als auf dem platten Land. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbandes sagt hierzu: „Das ist ein klarer Auftrag an die Politik, die Verkehrswende gerade in den ländlichen Regionen mit einem besseren Nahverkehr und mehr Radwegen voranzutreiben.“
Es gibt aber noch einen anderen Grund für die hohe Zahl der Fahrprüfungen: die immens hohe Durchfallquote. So scheitern 37 Prozent der Führerschein-Aspiranten schon an der theoretischen Prüfung. Noch schlechter sieht es dann bei der Praxis aus. Hier rasseln gar 43 Prozent durch. Etwas besser wird es, wenn nicht nur die Klasse B (fürs Auto) betrachtet wird, sondern alle Fahrprüfungen, also auch Lastwagen und Motorrad, dann fällt die Quote auf 30 Prozent. Was wiederum bedeutet, dass hier wesentlich weniger durchgefallen wird. Allein 460.000 Wiederholungsprüfungen waren 2021 natürlich eine hohe Belastung für das System, dem gelte es laut TÜV entgegenzusteuern.