Porsche Taycan Basismodell : Besser nicht einsteigen
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Dann lad doch bei Netto. Bild: holger appel
Wir haben schon einige Erfahrung in den höherwertigen Ausstattungsstufen gesammelt. Nun wollten wir wissen, wie es sich an der Basis lebt.
Glücklich ist der, der nie einen Porsche fährt. Danach nämlich wird es schwierig, je wieder ein anderes Auto zu fahren. Leistungsentfaltung, Lenkung, Bremse, Komfort, Sportlichkeit, all das bringt kaum eine andere Marke ähnlich gut unter eine Haube wie die Zuffenhausener. Das gilt auch für jenes Zeitalter, das jetzt mit elektrischem Antrieb Fahrt aufzunehmen scheint. Porsche hat früh einen viertürigen Sportwagen entwickelt und ihn auf den Namen Taycan getauft. Er soll flott fahren, vor allem aber auch flink laden, und er soll die diversen Hürden des elektrischen Alltags so niedrig wie möglich legen.
Wir haben schon einige Erfahrung in den höherwertigen Ausstattungsstufen gesammelt und wollten nun wissen, wie es sich an der Basis lebt. Die hat Hinterrad- statt Allradantrieb und vergleichsweise bescheidene Leistung. Wobei es Porsche nicht übers Herz gebracht hat, uns die nackte Nüchternheit auf den Hof zu stellen, sondern eine Performancebatterie hinzugefügt hat.
Die macht für 5724 Euro aus 326 bis zu 380 PS und aus 71 kWh nutzbare Akkukapazität 83,7 kWh. Wir vermuten, die meisten Kunden entschieden genauso. Nach Norm kommen 433 Kilometer Reichweite zustande, die Kraftübertragung gelingt über ein nicht immer ruckfrei waltendes Zweiganggetriebe an der Hinterachse.
Dass ein Porsche schnell und sicher fährt, ist eine Selbstverständlichkeit, dass er das auch als Elektroauto tut, ist keine. Denn jenseits von 120 km/h kapitulieren die meisten mit Strom versorgten Antriebe, den Blutdruck des Fahrers steigernd durch unmäßig hohen Verbrauch. Mit dem Taycan hingegen lassen sich auch mal 160 km/h auf der Autobahn über längere Zeit halten. 330 Kilometer Strecke haben wir ohne Zurückhaltung erreicht. Spätestens dann muss eine Schnellladesäule her, die gepowert statt 225 bis zu 270 kW schafft. Es kann sein, dass ein langer oder zwei kurze Stopps effizienter sind.
Zum Beispiel haben wir von Frankfurt nach München zweimal 15 Minuten geladen. Das Navigationssystem rechnet die beste Strategie aus. Das ist dringend empfohlen und vorbildlich für alle, die solch ein System nicht anbieten. 26,8 kWh betrug der Testverbrauch. Fahrend bereitet der agile, fein verarbeitete Taycan beste Laune. Besser, wir wären nie eingestiegen. Jetzt suchen wir 139.000 Euro. Inklusive Extras, fürs Basismodell.