Flug ins Wunderland
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Noch fliegt sie nicht: Bis zu neun Passagiere soll Elektro-Alice mitnehmen können Bild: Hersteller
Eine kleine Maschine soll eine große Tat vollbringen. Die zweimotorige Alice für neun Passagiere will im Frühjahr zu ihrem Erstflug starten. Und zwar rein elektrisch.
Der erste Entwurf dieses elektrisch angetriebenen Mini-Verkehrsflugzeugs sah zwar spektakulär aus, sorgte unter Flugzeugbauern wie Piloten aber sofort für Kopfschütteln. Die amerikanisch-israelische Firma Eviation Aircraft wollte 2019 mit ihrer neuen Maschine vom Typ Alice zunächst zwei Druckpropeller in den Flächenspitzen sowie einen dritten im Heck für den Antrieb verwenden. Das bringt gleich mehrfach Nachteile. So könnten die Propeller wegen minimaler Bodenfreiheit während böiger Landeanflüge auf dem Boden aufschlagen. Zudem wäre beim Ausfall eines Triebwerks außen in der Tragfläche das Flugzeug sofort unsteuerbar. Denn eine derart extreme Asymmetrie des Vortriebs ist nicht mehr durch Steuereingaben mit dem Seitenruder zu kompensieren. Bei herkömmlichen Zweimotorigen mit Propellerantrieb bleibt die Maschine hingegen auch nach Ausfall eines Antriebs voll steuerbar.
Deshalb hat Eviation ein neues, eher konventionelles Konzept ausgewählt. Beide Elektromotoren stecken in Pylonen am Rumpfheck, ähnlich wie in einem Businessjet. Die beiden Zugpropeller werden von je einem Elektromotor angetrieben. So bleibt die Maschine selbst nach Ausfall eines Triebwerks beherrschbar. In den kommenden Wochen soll Alice nun auf dem Flughafen am Firmensitz in Arlington im amerikanischen Bundesstaat Washington zum Erstflug abheben. Derzeit finden letzte Hochgeschwindigkeitsrolltests am Boden statt.
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