Zahlung per Smartphone : Die Kasse in der Hosentasche
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Aufsteckgeräte verlangen Unterschrift des Kunden
Wird die Karte in den Leser eingesteckt und die Buchung bestätigt, werden die Daten des Karten-Chips im Leser gemäß dem Payment Card Industry Data Security Standard (PCI-DSS-konform) verschlüsselt und dann vom mobilen Gerät über eine sichere Verbindung an die Server von Sum Up, Payleven oder iZettle übertragen. Sie leiten die Anfrage an die sogenannte Acquiring Bank weiter, die die Kartenzahlung für den Händler abrechnet. Anschließend läuft die Transaktion über das Karteninstitut - beispielsweise Mastercard oder Maestro - weiter bis zu jenem Institut, das die Karte an den Kunden ausgegeben hat. Wenn alle Beteiligten die Transaktion in Echtzeit überprüft und freigegeben haben, erhält der Händler auf dem Bildschirm seines Mobilgeräts das abschließende OK.
Da der PIN-Code von Kredit- und Debit-Karten aus Sicherheitsgründen nicht auf dem Smartphone direkt eingetippt werden darf, wird bei den Aufsteckgeräten zur Authentifizierung lediglich die Unterschrift des Karteninhabers verlangt. Der Kunde signiert also mit dem Finger oder einem Spezialstift auf dem Display. Die Lastschrift per Signatur funktioniert für die meisten Giro- und Kreditkarten, nicht aber für Visa. Hier bleibt der Kartenleser unbenutzt, statt dessen bekommt der Kunde per SMS einen Link aufs Smartphone gesandt, den er im Browser öffnen und mit Kartennummer, Gültigkeit und Sicherheitscode bestätigen muss. Komfortable Visa-Zahlungen lassen sich daher nur mit dem Bluetooth-Leser über eine PIN-Eingabe abwickeln.
Kartenzahlung für Kunden im Kaufpreis enthalten
Nach erfolgreichem Abschluss der Transaktion kann eine Quittung über geeignete Drucker ausgedruckt oder per E-Mail versandt werden. Der elektronische Beleg wird bei allen drei Anbietern mit einer graphischen Ortsangabe versehen. Sum Up bettet die Daten mit ausgewiesener Mehrwertsteuer direkt in die E-Mail ein. Payleven sendet statt dessen die Quittung als PDF-Anlage mit der Option, sie auch im Internet über eine sichere Verbindung (HTTPS) abzurufen. Ganz auf die verschlüsselte Internetübertragung setzt iZettle, dessen Mitteilungsnachricht eher rudimentär wirkt und die Quittungsdetails über einen Link offeriert. Dafür sieht hier der Kunde nicht nur, wo und wann er gezahlt hat, sondern bekommt auch seine Unterschrift präsentiert. Der Verkäufer kommt gleichfalls in den Genuss der elektronischen Historie seiner Zahlungsbewegungen. Die Umsatzübersichten und Auswertungen sind über die Smartphone-Apps aber auch im Internet-Browser abrufbar.
Während für den Kunden die Kartenzahlung im Kaufpreis enthalten ist, muss der Händler bei Payleven und iZettle jeweils 2,75 Prozent seiner Karteneinahmen abgeben. Sum Up berechnet für Kreditkarten ebenfalls 2,75 Prozent, die EC-Karten-Gebühr beträgt hier 0,95 Prozent. Ansonsten fallen bei den drei Anbietern für den Betrieb keine weiteren Gebühren an. Solche Preisgestaltungen ohne laufende Zusatzkosten sind für viele Händler attraktiver als die Konditionen der Kreditkarteninstitute und Banken, zumal diese Komplettlösungen für Kredit- und Girokarten die schon bestehenden Netzanbindungen der Mobilgeräte nutzen. So ist auch bei spärlichem Einsatz - beispielsweise beim jährlichen Messeauftritt - mit den mobilen Kartenterminals ein Dienst zur Hand, der ansonsten weder finanziell noch organisatorisch eine Belastung darstellt.