Guter Wodka
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Welche Sprache darf’s denn sein? Bild: Picture-Alliance
Wird der Übersetzer arbeitslos? Neuronale Netze erlauben maschinelle Übersetzungen von einer Sprache in eine andere in hoher Qualität. Die Computer müssen dazu weder Grammatik noch Regeln lernen.
Der Wodka ist gut, aber das Fleisch ist verdorben.“ Der Legende nach war das die Übersetzung des Bibelzitats „Der Geist willig, doch das Fleisch ist schwach“ durch ein maschinelles System in den Anfangsjahren dieser Technik. Die Idee des maschinellen Übersetzens durch Computer trieb nach dem Zweiten Weltkrieg der amerikanische Mathematiker Warren Weaver voran. Er gilt als Vater der maschinellen Übersetzung und einer der Begründer der mathematischen Informationstheorie. Weaver hatte die Vision eines Rechners, der automatisch von einer Sprache in eine andere Sprache übersetzen würde, um das friedliche Zusammenleben der Völker zu fördern. Die amerikanische Regierung investierte seit den fünfziger Jahren viel Geld in die Forschung, auch, weil man sich mittlerweile im Kalten Krieg mit Russland befand und einiges von einer automatisierten Übersetzung russischer Texte erhoffte.
Im Januar 1954 präsentierten Wissenschaftler von IBM und der Georgetown-Universität die erste maschinelle Übersetzung der Geschichte. Ein mannshoher IBM-701-Computer konnte russische Sätze ins Englische übersetzen. Er beherrschte 250 Worte und sechs Grammatikregeln. Der Ansatz bestand darin, die Worte, Grammatik und Strukturen der Sprache akribisch abzubilden. Der Computer sollte also die Sprache sukzessive und systematisch erlernen. Allerdings kam die Forschung noch in den fünfziger Jahren wieder zum Erliegen, weil sich keine Fortschritte einstellten.
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