Smartphone im Test : Das kann das Galaxy S8 von Samsung
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Bild: F.A.Z., Andreas Brand
Samsung will sich mit dem S8 von der starken Konkurrenz absetzen. Das gelingt bei Design, Bildschirm und Kamera. Doch Vorzeigeprojekt Bixby muss noch viel lernen.
Wenn eine E-Mail im Postfach landet, die das neue Galaxy S8 kurz nach seiner Vorstellung mit einem einzigen Satz nieder macht, ist man überrascht. Schließlich begeisterte uns Samsungs neues Flaggschiff im Hands-on. Doch in der E-Mail stand: „Die können es eben einfach nicht“. Gut für das Gewissen und gut für das Urteil, dass wir in den letzten zwei Wochen das S8 ausführlich testen konnten.
Motiviert wurde der Verfasser der kritischen Nachricht durch eine Meldung, die ein „PR-Desaster“ für Samsung prognositizierte, belegt durch ein paar Tweets, in denen die neue Position des Fingerabdrucksensors auf dem Rücken des S8 beanstandet wurde. Da er direkt neben der Kamera positioniert ist, sei es wahrscheinlich, dass man durch mehr oder minder blindes Erfühlen des Sensors auch die Linse erwischen würde.
Mehrere Identifikationsmethoden
Das mag manchmal passieren. Doch was verschwiegen wurde: Die Identifizierung des Nutzers durch den Fingerabdrucksensor kommt beim S8 selten vor. Denn Samsung hatte schon beim Note 7 den Irisscanner vorgestellt, der anstelle des Fingerabdrucks die Einzigartigkeit der Iris nutzt, um dem Nutzer Zugang zum Smartphone zu gewähren. Ein Blick auf den Bildschirm genügt, um ihn zu entsperren. Im Alltag funktioniert das gut und schnell, es sei denn, starkes Sonnenlicht blendet den Scanner.
Es gibt neben Fingerabdrucksensor und Irisscanner noch eine weitere Entriegelungsmethode: Face Recognition, die Gesichtserkennung. Dann sind es nicht die Augen, sondern das ganze Gesicht, das den Nutzer legitimiert. Das funktioniert schnell und zuverlässig, lediglich im Dunkeln gibt es Probleme. Es ist unser Favorit unter den sechs Entsperrmethoden, weil im Vergleich zum Irisscanner ein doppelter Tipp oder die rechte Seitentaste genügt, um vom Standby direkt in den aktiven Modus zu wechseln. Wie üblich gibt es in Android auch Pin, Passwort oder das Malen eines Musters.
Doch auch hier witterte ein Blogger das nächste PR-Desaster: Er machte ein Selfie mit einem Smartphone und hielt es dem S8 hin, das sich daraufhin angeblich entsperrte. Wie er das hinbekommen hat, bleibt ein Rätsel. Wir haben es mehrmals ausprobiert: Das S8 akzeptiere nur unser reales Gesicht, kein Foto.
Höchstes Niveau in der Championsleague
In den vergangenen zwei Wochen begleitete uns das Galaxy S8 im Alltag als Haupt-Smartphone. So wie es zuvor das G6 von LG, P10 von Huawei, Pixel von Google, Sony Xperia XZ und davor auch das iPhone 6s war.
Es ist müßig, zu wiederholen, dass sich die Oberklasse-Geräte aus allen Welten (Android und iOS) seit ein paar Monaten auf höchsten Niveau bewegen. Samsung hat sich mit dem S8 einen leichten Vorsprung verschafft.
Dank „Infinity“-Bildschirm einhändig bedienbar
Für das besondere Bildschirm-Gehäuse-Verhältnis haben die Koreaner einen Trick angewendet. Sie runden die Ecken des Bildschirms ab, ziehen ihn noch weiter nach oben und unten und verändern das Seitenverhältnis. Dadurch kommt der Bildschirm auf ein Format von 18,5:9. Man genießt die Vorzüge eines üppigen Bildschirms (5,8 Zoll), kann das Gerät noch mit einer Hand bedienen.
Möglich macht dies auch die „zweite Ebene“, die schon beim S 7 Edge und Note 7 eingeführt wurde. Hält man es in der rechten Hand und wischt mit dem Daumen in der oberen Hälfte von rechts nach links, öffnet sich ein Seitenbildschirm, der mit verschiedenen vertikalen Leisten bestückbar ist.