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Powerbank und Netzteil : Doppel-Wumms gegen den Blackout

Leistung lohnt sich wieder: Die 737 Powerbank von Anker lädt sogar das Notebook. Bild: Hersteller

Notfall-Ausrüstung für den Blackout: Anker hat eine wuchtige Powerbank und den dazu passenden Schnelllader im Angebot. Wer in kurzer Zeit viel Strom ziehen will, liegt hier richtig.

          3 Min.

          Ob und wie man für den großen Blackout im kalten Winter vorsorgt, wird derzeit heiß diskutiert. Selbst optimistische Zeitgenossen, denen jedwede Schwarzmalerei fernliegt, fragen nun nach einer Powerbank fürs Handy. Die Kommunikation aufrechtzuerhalten, das ist in Zeiten der Krise ungemein wichtig. Während eines Stromausfalls gibt es weder WLAN noch Internet im Haus und damit auch keine Festnetztelefonie. Man ist also aufs Handy angewiesen unter der Voraussetzung, dass die Mobilfunk-Sendestation in der Nähe noch läuft.

          Michael Spehr
          Redakteur im Ressort „Technik und Motor“.

          Der Smartphone-Akku hält ein bis zwei Tage, und dann schlägt die Stunde der Powerbank. Ein solcher externer Akku mit USB-Anschlüssen kann das Smartphone einige Mal laden. Günstige mit Kapazitäten von 20.000 Milliamperestunden finden sich schon für etwas mehr als 20 Euro im Handel. Wer genauer auf die Angebote blickt, bemerkt sofort, dass die Akkus von Markenherstellern deutlich teurer sind. Eine naheliegende Erklärung: Die Billigheimer erreichen ihre aufgedruckte Kapazität nicht.

          Doch kommt es nicht nur auf die Ladungsmenge an. Wichtig ist auch die bereitgestellte Spannung, insbesondere wenn schnell geladen oder der Akku eines Notebooks befüllt werden soll. Die USB-Standardspannung von 5 Volt reicht dann nicht. Höhere Spannungen werden zwischen dem Ladegerät und dem Empfänger ausgehandelt. Der maßgebliche Standard heißt Power Delivery, PD, beide Seiten müssen kompatibel sein, und man benötigt spezielle USB-C-Kabel mit einem Chip für PD.

          Wer noch mehr Tempo und Komfort will, achte auf USB PD PPS, die drei hinzugefügten Buchstaben stehen für Programmable Power Supply, das effektiveres Laden durch flexible Spannungen erlaubt. PPS ist insbesondere im Zusammenspiel mit Samsung-Smartphones sinnvoll.

          Tempo ist alles: Der 737 Charger mit drei Ausgängen und einer Spitzenleistung von bis zu 120 Watt.
          Tempo ist alles: Der 737 Charger mit drei Ausgängen und einer Spitzenleistung von bis zu 120 Watt. : Bild: Hersteller

          Bei der Auswahl einer Powerbank schaue man nicht nur auf die Schnelllade-Unterstützung, sondern auch auf möglichst viele Anschlüsse, um flexibel und gleichzeitig mehrere Geräte zu betanken. Neben USB-A muss auch ein USB-C-Port eingebaut sein. Zusatzfunktionen wie ein Solarpanel auf der Oberseite kann man sich wegen des geringen Wirkungsgrads sparen, und einen eingebauten WLAN-Hotspot halten wir ebenfalls für überflüssig. Eher könnte das kabellose Laden nach dem QI-Standard gefallen, etwa für die Apple Watch und andere Kleingeräte. „Könnte“, weil der Verlust beim induktiven Laden bis zu 30 Prozent beträgt, und das passt dann eher nicht zum Thema Stromsparen.

          Wir haben eine Powerbank einige Zeit ausprobiert, die von den physischen Maßen her noch gut ins Gepäck passt und hinsichtlich der Ausstattung in der Oberklasse spielt. Die 737 Powerbank von Anker misst 15,6 × 5,5 × 5,0 Zentimeter und wiegt 630 Gramm. Das ist schon ein Brocken. Mit einer Kapazität von 24.000 Milliamperestunden lädt sie ein iPhone oder ein Samsung Galaxy ungefähr fünfmal oder ein Notebook anderthalbmal.

          Notebook in kürzester Zeit betanken

          Mit einer spektakulären Schnellladeleistung von 140 Watt lässt sich vor allem das Notebook in kürzester Zeit betanken. Diese Powerbank ist also ideal, wenn man ein Stromproblem hat und möglichst flink seine Akkus füllen will. Die 140 Watt verteilen sich auf drei Ausgänge, zweimal USB-C, einmal USB-A. Letzterer gibt 18 Watt aus, ist hier ein Gerät zum Laden angeschlossen, bleiben für die beiden USB-C also 122 Watt.

          Ein schönes Detail ist die farbige Anzeige an der Oberseite. Sie zeigt den jeweiligen Ladestatus und den Füllstand der Powerbank an. Man sieht also zum Beispiel, dass das iPad Pro mit 15 Watt lädt und die Google Pixel Watch mit nicht einmal zwei. Auch die verbleibende Ladezeit lässt sich ablesen. Diese Powerbank können wir empfehlen, sie hat nur einen Nachteil, und das ist ihr Preis von sage und schreibe 150 Euro. Tempo kostet. Mit welchem Ladegerät betankt man einen solche Powerbank? Anker schickte uns seinen 737 Charger mit, der eine Leistung von 120 Watt hat.

          Die Überraschung ist die kompakte Bauform des Adapters, der nur 4,3 × 3,6 × 1,2 Zentimeter misst und 200 Gramm wiegt. Die meisten Notebook-Ladegeräte liefern um die 60 Watt und sind deutlich voluminöser. Der Trick von Anker ist die Verwendung von Galliumnitrid-Halbleitern, welche die Fertigung von Leistungsschaltern mit höherem Wirkungsgrad als beim sonst üblichen Silizium erlaubt: kleiner, leichter und effizienter. Der Akku unseres Macbook Pro ließ sich in 20 Minuten von 10 auf 40 Prozent laden. Die Anker-Powerbank wurde mit 80 Watt in rund 40 Minuten komplett befüllt.

          Der 737 hat zwei USB-C-Anschlüsse und einen mit USB-A. Beim Anschluss mehrerer Geräte verteilt sich die maximale Leistung auf die drei Ausgänge mithilfe einer dynamischen Lastverteilung. Man beachte, dass für die entsprechenden Messungen einzelne Ports kurzzeitig spannungslos gemacht werden. Wer damit nachts sein Smartphone lädt, hört also gegebenenfalls mehrfach den Hinweis, dass der Ladevorgang jetzt gestartet wurde. Unser Tipp: Dauerhaft liegt Spannung auf dem oberen Port mit dem Notebook-Symbol an. Mit einem Preis von 95 Euro macht man bei diesem Ladegerät nichts verkehrt. Beide Apparate sind also nicht nur für den Blackout gut geeignet, sondern sprechen jene an, die zwischendurch schnell viel Strom tanken wollen.

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