Notebooks im Vergleich : Klein gegen schnell
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Microsoft Surface Go 2 und Huawei Matebook X Pro Bild: Hersteller
Das Microsoft-Mini-Notebook Surface Go 2 im Vergleich mit dem Huawei Matebook X Pro: Während das eine Produkt eine kleine Nische besetzt, stößt das andere überzeugend in die Oberklasse vor.
Klein neben groß, leicht gegen schwer: Das sind die ersten Eindrücke, wenn man zwei Notebooks vergleicht, die kaum vergleichbar sind und dennoch mit ihrer jeweiligen Bauform eine klare Botschaft für jeden Kaufinteressenten haben: Das optimale Notebook gibt es nicht. Mehr denn je kläre man vor der Anschaffung seine individuellen Anforderungen und prüfe diesbezüglich mögliche Kandidaten.
Das Surface Go 2 ist eines der kleinsten Windows-Notebooks eines Markenherstellers. Mit Maßen von 24,5 × 17,5 x 0,8 Zentimeter und einem Gewicht von 550 Gramm für die Basiseinheit hat das Gerät geradezu Tablet-Maße. Dazu passt die Bildschirmdiagonale von 10,5 Zoll. Wer die extra zu erwerbende Tastatur ansteckt, sie wird mit magnetischen Pogo-Pins gehalten, erhöht das Gewicht um 250 Gramm. Das Gesamtpaket wiegt also weniger als ein Kilogramm und ist damit für den mobilen Einsatz prädestiniert.
Auch das Matebook X Pro des Modelljahrgangs 2020 von Huawei ist mit 1,33 Kilogramm nicht unbedingt schwer, aber eine ganz andere Hausnummer. Mit Maßen von 30,5 × 21,7 × 1,5 Zentimeter folgt es der klassischen Größe kompakter Notebooks, das Display erreicht eine beachtenswert große Diagonale von 13,9 Zoll. Dieses Gerät ist also leichter als ein Macbook Pro von Apple, obwohl der Bildschirm größer ausfällt. Das X Pro ist das Spitzenmodell des chinesischen Herstellers, entsprechend hochwertig ist das robust wirkende Aluminiumgehäuse mit sandgestrahlter Oberfläche.
Den soliden Eindruck unterstreicht das Matebook gleich nach dem Einschalten und Hochfahren: Die Ränder rund um die Anzeige mit 3000 × 2000 Pixel sind nur wenige Millimeter dick, die gesamte Fläche wird nahezu optimal ausgenutzt. Allerdings spiegelt die Anzeige stark. Der Monitordeckel lässt sich bis etwa 120 Grad nach hinten bewegen. Die starke Spiegelung fällt auch beim Surface Go 2 als Erstes auf, hier wirken zudem dicke Trauerränder rund um die Anzeige nicht mehr zeitgemäß. Mit moderner Technik hätte Microsoft mehr herauskitzeln können. Indes wuchs das Display im Vergleich mit dem zwei Jahre alten Vorgängermodell um immerhin einen halben Zoll. Die Auflösung beträgt 1920 × 1280 Pixel. Die Anzeigen beider Geräte sind berührungsempfindlich, man kann also Finger und Stift einsetzen.
Das Gehäuse des Microsoft-Minis besteht aus Magnesium, rückseitig ist Kunststoff aufgetragen, Tastatur und Notebook lassen sich flexibel in jedem Winkel einstellen, bei Bedarf liegt das Surface Go 2 flach auf dem Schreibtisch. Die wichtigsten Verbesserungen gegenüber dem ersten Surface Go sind schnellere Prozessoren. Aber wie gehabt muss man bei der Auswahl der Modellvariante aufpassen. Die beiden Einstiegsgeräte für 459 und 629 Euro kommen mit vier oder acht Gigabyte Arbeitsspeicher sowie 64 oder 128 Gigabyte Speichermedium. Die kleinste Variante mit 64 Gigabyte nutzt eine EMMC, die Abkürzung steht für Embedded Multi Media Card und ähnelt einer SD-Speicherkarte. Zugriffszeiten und Datentransferraten sind nicht vergleichbar mit einer SSD. Von dieser günstigsten Modellvariante sehe man also ab, auch wegen der nur vier Gigabyte Arbeitsspeicher. Beide Einstiegsmodelle verwenden den Pentium 4425Y-Prozessor, ein sparsamer Zweikerner, der auf der Kaby-Lake-Architektur basiert. Viel darf man hier nicht erwarten.