Nach zwanzig Jahren : Microsoft schafft den Internet Explorer ab
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Bald Geschichte: der Internet Explorer Bild: dpa
Unrühmliches Ende für eine Institution des Internets: Im kommenden Betriebssystem „Windows 10“ verzichtet Microsoft offenbar auf den Internet Explorer – und setzt seine Hoffnungen in einen ganz neuen Browser.
Nach 20 Jahren plant der Software-Hersteller Microsoft den „Internet Explorer“ einzustellen. Wie das amerikanische Technikportal „The Verge“ berichtet, soll der Browser im kommenden Betriebssystem „Windows 10“ nicht mehr zum Einsatz kommen. Nur in Unternehmen soll das Produkt noch aus Gründen der Kompatibilität vereinzelt eingesetzt werden, weiterentwickelt werde es aber aller Voraussicht nach nicht mehr.
Microsoft arbeitet stattdessen bereits seit längerer Zeit an einem neuen Browser mit dem Arbeitstitel „Project Spartan“. Er soll der neue Standard-Browser werden – einen finalen Namen gebe es dafür jedoch noch nicht, wie Microsofts Marketing-Chef Chris Cappossela bei „The Verge“ zitiert wird.
Mit der Einstellung des Internet Explorers würde Microsoft einen Schlussstrich unter eine Reihe von Problemen ziehen. In den vergangenen Jahren zog der Explorer durch zahlreiche Sicherheitslücken immer häufiger den Zorn der Nutzer auf sich. Nachdem der Internet Explorer nach seiner Einführung im Jahr 1995 lange Zeit einen Marktanteil von über 90 Prozent erreichte, wendete sich mit der Einführung des fehlerhaften und unsicheren Internet Explorer 6 ein Großteil der Internet-User ab. Inzwischen kommt der bisherige Standard-Browser von Windows zwar immer noch bei etwa 58 Prozent aller User zum Einsatz – sehr viele Nutzer sind allerdings schon vor mehreren Jahren auf den Mozilla Firefox oder Google Chrome umgestiegen.
Über den neuen „Spartan“-Browser sind bereits einige Dinge bekannt: So soll der Browser auch für Smartphones entwickelt worden sein und aufgeräumter, schlanker und schneller erscheinen. Zudem sollen auf der Oberfläche zahlreiche Social-Media-Funktionen sowie eine Leseliste, die das Lesen bestimmter Seiten auch offline möglich machen soll, integriert werden.