Drei neue Produkte : So will Google gegen Huawei und Amazon punkten
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Google Home Hub, Pixel Slate und Pixel 3 Bild: Hersteller
Google hat die dritte Version seines Oberklasse-Smartphones Pixel vorgestellt. Wieder steht die Kamera im Fokus. Ein neues Tablet und eine Smart-Home-Zentrale kommen auch - aber nicht für jeden.
Wer wie Google spät im Jahr seine neuen Produkte vorstellt, hat den Vorteil, dass sie bis zum Erstellen des Wunschzettels nicht in Vergessenheit geraten, weil es nicht mehr lange hin ist bis zur Weihnachtszeit. Eine Produktvorstellung im Oktober hat aber auch den Nachteil, dass die Konkurrenz ihre Geräte längst präsentiert hat und man als Unternehmen weniger innovativ wirkt.
Deswegen hinterlässt Google nach der Veranstaltung #madebygoogle an diesem Dienstag hin und wieder den Eindruck, dass das Unternehmen das zeigt, was Amazon, Apple und Huawei schon längst gezeigt haben: ein Smartphone mit toller Kamera, einen smarten Lautsprecher mit Bildschirm und ein Tablet, das zum Notebook wird, wenn man eine Tastatur andockt.
Zwei dieser Geräte, die Google an diesem Dienstag präsentiert hat, sind neu: Das Tablet namens Pixel Slate und der sprechende Bildschirm Google Home Hub. Diese beiden Geräte wird es vorerst aber nicht in Deutschland geben. Das dritte Produkt ist das Smartphone Pixel 3, das es in zwei Größen und fast identischem Aussehen schon in zwei Vorgängerversionen gibt - und das auch hierzulande zu kaufen sein wird.
Pixel 3 und 3 XL
Apple, Samsung, Huawei und andere machen es nicht anders. Google hält am Design seines Smartphones fest. Pixel 3 und 3 XL sind kaum von ihren Vorgängern zu unterscheiden, weil der Rücken die typische zweifarbige Konzeption hat und die Maße identisch sind. Kennern fällt bei der Front auf, dass das Pixel 3 einen größeren Bildschirm bekommen hat, was an der Verkleinerung des Randes zwischen Display und Rahmen liegt sowie an der Notch im oberen Teil. Dadurch erreicht Google eine Bildschirmdiagonale von 6,3 Zoll beim XL.
Die Hardware wurde auf Stand gebracht. Der Snapdragon 845 von Qualcomm ist momentan der schnellste Prozessor aus dieser Serie. Beim Arbeitsspeicher bleibt Google knausrig: Mehr als 4 Gigabyte sind nicht drin.
Die volle Konzentration liegt auf der Kamera. Mit der hat Google beim ersten Pixel gepunktet. Sie wurde immer wieder als „beste Smartphone-Kamera der Welt“ bezeichnet. Verantwortlich dafür ist weniger die gleichgebliebene Linse mit einer Auflösung von 12,2 Megapixel, sondern die Kamerasoftware, die mit maschinellem Lernen arbeitet (Google spricht bewusst von „Machine Learning“ und nicht von „künstlicher Intelligenz“) und dem Pixel-Visual-Core, ein Chip, der die Software unterstützt. Wie gut oder besser die Bilder nun sind, die das Pixel 3 macht, wird sich noch im Test zeigen müssen.
Ein paar neue Features gefallen jetzt schon. Mit „Top Shot“ lassen sich Schnappschüsse retten, in denen jemand unabsichtlich die Augen schließt oder etwas vor die Kamera geflogen ist. Die Software analysiert die Bilder vor und nach dem Auslösen und schlägt ein anderes, gelungeneres Bild vor. Das lässt sich dann speichern. Der „Super-Resolution-Zoom“ schärft die Aufnahme mit Hilfe der „Computational Photography“-Technik, sodass das Bild beim Zoomen nicht grobkörnig wird. In der Nacht hilft die Software - und nicht etwa die Blende -, um Bildern möglichst viel Licht zukommen zu lassen. Die Unschärfe-Funktion, die mittlerweile bei den Smartphone-Herstellern zum guten Bild gehört, hat Google weiterentwickelt. Der Hintergrund kann nicht nur unscharf, sondern auch schwarz-weiß gestellt werden. Und eine Augmented-Reality-Funktion, die es uns schon beim Pixel 2 angetan hat, hat Zuwachs bekommen. Man kann nun Figuren aus den Avengers-Filmen in ein Foto ziehen, sodass es aussieht, als bewegten sie sich in der fotografierten Umgebung.