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Starlink : Elon Musk hilft der Ukraine mit Satelliten-Internet aus

Musk kündigte auf Twitter an, dass Starlink-Dienste nun in der Ukraine genutzt werden könnten. Bild: dpa

Das Satelliten-Internet Starlink umkreist mit 1800 Himmelskörpern die Erde. Dieses Netz von Elon Musk soll in der Ukraine einspringen, wenn die Infrastruktur am Boden beschädigt ist.

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          „Während Sie versuchen, Mars zu kolonisieren, versucht Russland die Ukraine zu besetzen“, schrieb der ukrainische Digitalminister Mychajlo Fedorow in einer öffentlichen Nachricht an Elon Musk auf Twitter. Er bat am Samstag darum, dass der Tesla-Chef die bedrängte Ukraine mit seinem Satellitennetzwerk Starlink unterstützen möge. Noch am gleichen Tag antwortete Musk auf Twitter, dass Starlink-Dienste nun in der Ukraine genutzt werden könnten und weitere Hardware auf dem Weg sei.

          Michael Spehr
          Redakteur im Ressort „Technik und Motor“.

          Das Internet in der Ukraine ist seit Beginn der russischen Invasion stark beeinträchtigt. Netzverbindungen sind unterbrochen, Rechenzentren beschädigt. Solche Störungen verhindern, dass sich die Bürger via Internet informieren. Hier soll nun das Satellitennetzwerk von Elon Musk einspringen, sofern die Menschen in der Ukraine gewillt und in der Lage sind, dergleichen zu bezahlen und zu installieren.

          Derzeit hat Starlink rund 1800 Satelliten im Weltraum und zehntausende weitere in der Planung. Die Himmelskörper fliegen auf einer niedrigen Erdumlaufbahn in 550 Kilometer Höhe und erlauben ein Maximaltempo im Download von 150 Megabit in der Sekunde, das ist schneller als manches DSL. Aufgrund der geringen Flughöhe ist die Latenz – die Verzögerung des Signals durch die Entfernung – deutlich kleiner als bei den beispielsweise in einer Höhe von 36.000 Kilometer fliegenden geostationären Eutelsat-Satelliten.

          Rund 1800 dieser Satelliten umkreisen die Erde.
          Rund 1800 dieser Satelliten umkreisen die Erde. : Bild: AFP

          Doch das Problem von Musks Tieffliegern besteht darin, dass sie nicht auf einer festen Position im All stehen, sondern sich mit einer Geschwindigkeit von mehr als 28.000 Kilometern bewegen. Deutschland überqueren sie in diesem Tempo in einer Minute. Der Kontakt zu einem Satelliten hält ein bis zwei Minuten, dann muss die Verbindung zum nächsten hergestellt werden. Ruckler und Aussetzer sind derzeit noch des öfteren zu beobachten. Untereinander kommunizieren die Satelliten per Laser mit Lichtgeschwindigkeit.

          Ein Internetanschluss mit Starlink kostet derzeit 100 Dollar im Monat und die Satellitenantenne mitsamt Dreibeinstativ und W-Lan-Router einmalig weitere 500 Dollar. Der Preis der Schüssel ist jedoch subventioniert. Sie kostet das Starlink-Unternehmen Space X in der Produktion rund 3000 Dollar. In diesen Wochen kommt Starlink Premium auf den Markt, das eine höhere Downloadgeschwindigkeit erzielen soll und eine neue Antenne für 2500 Dollar erfordert.

          Die hohe Zahl der Satelliten im erdnahen Orbit wird von Fachleuten kritisiert. Sie könnten den Weltraumverkehr beeinträchtigen, und wenn Satelliten miteinander oder mit Weltraumschrott kollidieren, entstehen Tausende Kleinteile, die Weltraumprojekte gefährden.

          Andere Anbieter von Satelliten-Internet sind etwa Eutelsat oder Sky DSL. Die Angebote sind günstiger als bei Starlink, aber das Datentempo ist geringer und teils ist das nutzbare Datenvolumen limitiert. Auch Jeff Bezos und andere setzen zwecks besserer Internetversorgung der Erde auf Kleinsatelliten im All.

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