Corona-Warn-App : Die „Panne“, die gar keine war
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Die Corona-Warn-App soll das Infektionsgeschehen verringern. Bild: dpa
Ein Bericht über eine angebliche Panne in der Corona-Warn-App sorgt für Schlagzeilen. Auf Millionen Smartphones soll sie nicht funktioniert haben. Das ist allerdings schlichtweg falsch.
Die Corona-Warn-App soll nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung wochenlang auf Millionen Android-Smartphones nicht funktioniert haben. Ein Blick auf die technischen Hintergründe zeigt jedoch die Grenzen der spektakulären Behauptung. In der Tat ändern einige Hersteller von Android-Smartphones wie etwa Samsung oder Huawei das Akku-Management auf Betriebssystem-Ebene. Dabei wird zum Beispiel eine Hintergrundaktualisierung von Apps nur dann zugelassen, wenn dies der Nutzer ausdrücklich einstellt. Auf diese Weise soll der hohe Stromverbrauch mancher Apps in Grenzen gewiesen werden.
Dieser Trick von Huawei und Samsung widerspricht den Google-Standards für Android und führt immer wieder zu Problemen mit Apps. Die Einschränkungen der Corona-App auf besagten Smartphones waren aber nur gering. Die Corona-App hat immer funktioniert. Der Schlüsselaustausch bei Begegnungen mit anderen App-Nutzern war auch mit den Geräten von Samsung und Huawei nicht betroffen. Schon deshalb, weil er im Android-Betriebssystem verankert ist. Auch der Abgleich mit den Schlüsseln infizierter Personen hat funktioniert.
Die von der „Bild“-Zeitung herausgestellte Panne bestand lediglich darin, dass der automatische Abgleich der Schlüssel im Hintergrund temporär stockte. Das bedeutet: Die Schlüssel positiv getesteter Personen wurden nur empfangen, wenn Nutzer die App öffneten. Mit der mittlerweile erschienen Version 1.1.1 der App kann man zusätzlich in den Einstellungen eine „priorisierte Hintergrundaktivität“ einschalten, die dieses Problem löst.
Das Gesundheitsministerium erklärte, das Problem sei seit längerem bekannt und in den Fragen-und-Antworten (FAQ) der App angesprochen. Dort sei dargelegt, wie sich die Hintergrundaktualisierung aktivieren lasse. Die Behörde sagte, dass die App „zu jeder Zeit“ funktioniert habe.