Der heimliche Chef im Haus : Das müssen Sie über Router wissen
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Repeater schafft mehr Reichweite
Alle Router mit gehobener Ausstattung funken auf dem 2,4- und dem 5-Gigahertz-Band gleichzeitig. Letzteres hat zwar die geringere Reichweite. Aber das 5-Gigahertz-W-Lan kann in Städten besser funktionieren, weil das 2,4-Gigahertz-Band schlichtweg überlaufen ist. Nötigenfalls schafft ein Repeater mehr Reichweite. Er nimmt das Signal des Routers auf und reicht es verstärkt weiter.
Wer schon jetzt den Kabelverhau rund um den Router beklagt, sollte wissen: Das Beste kommt erst noch. Kaum ein Produkt des vernetzten Heims, das jetzt oder in Zukunft nicht an den Router angeschlossen werden müsste, drahtlos oder kabelgebunden. Vernetzte Multimedia- oder Haussteuerungssysteme sind das nächste große Thema - und ein Milliardenmarkt. Zwar ist noch nicht erkennbar, mit welchen Kommunikationsstandards die einzelnen Komponenten des Smart Home untereinander vernetzt werden. Zur Diskussion stehen Funksysteme wie Dect (auch in einer Niedrigenergieversion ULE), Zigbee, Homematic oder Z-Wave. Aber, das ist klar, sie alle werden eine Brücke schlagen und sich mit dem Router verbinden, der schon in naher Zukunft also auch für die komfortable Steuerung von Licht, Klima, Rollläden, Türen und Toren zuständig ist. Ob man die Einstellungen auf einem Smartphone vornimmt, wie sich das Apple mit seinem Homekit oder Google mit den Nest-Thermostaten vorstellt, sei dahingestellt. Am Ende landen alle Daten des Hauses im Router, der fortan weiß, dass der Geschirrspüler seine Arbeit beendet hat, die Waschmaschine noch auf den günstigen Stromtarif in der Nacht wartet und die Überwachungskamera nichts Auffälliges im Außenbereich entdeckt hat.
Nach neuer Firmware suchen
Der Router spielt demnach im smarten Heim eine wichtigere Rolle denn je. Anlass genug, einen Blick auf die Sicherheit der unscheinbaren Datentransporteure zu werfen. Sie sind ein verlockendes Angriffsziel, könnte doch ein Einbrecher sämtlichen Datenverkehr des gesamten Netzwerks unter Kontrolle bringen. Während sich moderne Betriebssysteme weitgehend selbständig um Sicherheit und Updates kümmern, sind an erster Stelle ältere Router von weniger prominenten Herstellern verwundbar. Die Gefahren sind durchaus real. Im vergangenen Jahr wurde eine Sicherheitslücke der Fritzbox entdeckt, und schnell spürten Fachleute auch bei nahezu allen anderen Fabrikaten ebenfalls Schwachstellen auf, die ein Einfallstor für Hacker sein könnten.
Der Besitzer eines Geräts kann sich nur begrenzt um mehr Sicherheit kümmern: Nach neuer Firmware suchen und diese aufspielen, regelmäßig kontrollieren, welche Geräte eingebucht sind - und vor allem für das W-Lan und den Webzugang des Browsers sichere Kennworte wählen, die zudem regelmäßig gewechselt werden. Das W-Lan muss mit WPA oder WPA2 verschlüsselt sein, das ältere WEP-Protokoll ist unsicher. Ein kritischer Blick auf die Portfreigaben ist regelmäßig angesagt. Tipps wie das Ausschalten der Funknetznamen-Übertragung bringen nicht viel, denn mit geeigneter Software wird das versteckte Netz sofort sichtbar. Auch für die bösen Buben.