
A 380 kommt zurück : Änderung des Flugplans
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Kommt zurück: A 380 Bild: dpa
Immer wieder hat die Lufthansa bekräftigt, der Airbus A 380 habe die Flotte unwiderruflich verlassen. Jetzt deutet sich eine Kehrtwende an. Derweil entwickelt Airbus eine fliegende Gegenbewegung.
Die Kehrtwende der Lufthansa ist bemerkenswert und ein Zeichen, wie unberechenbar die äußeren Umstände geworden sind. Immer und immer wieder hat die Führung der Fluggesellschaft in den zurückliegenden Monaten bekräftigt, der große Airbus A380 habe die Flotte unwiderruflich verlassen. Die Redaktion Technik und Motor war im September 2021 gar bei der vor dem letzten Flug notwendigen Ertüchtigung in Frankfurt dabei und hat mit den Lufthanseaten Abschied genommen vom nicht gerade hübschesten, für die Passagiere aber vielleicht angenehmsten Flugzeug der Welt. Unrentabel, ineffizient, Vierstrahler gehören sowieso in Rente, so lauteten die Argumente, die wohl kaum aus der Luft gegriffen waren.
Nun stellt der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr aus heiterem Himmel die Rückkehr des A380 in Aussicht und beflügelt damit nicht nur die Phantasie der Fans, sondern auch den Aktienkurs. Wir lernen: Unrentabel und ineffizient sind relativ. Offenbar treffen viele Buchungen auf wenige Großraumflugzeuge, schließlich nimmt die Lufthansa in ihrer Not dieser Tage sogar mehrere junge gebrauchte Langstreckenjets asiatischer Provenienz in Betrieb. Wie lange der A380 sodann bleiben darf, ist eine andere Frage. Es gibt modernere Flieger. Und eine Gegenbewegung. Airbus meldet den ersten Testflug seines A321XLR, eines Kurz- und Mittelstreckenjets, der dank technischer Aufrüstung zum Langstreckenflugzeug mutiert, einsetzbar etwa von Frankfurt nach Calgary. Im Grundsatz mit einem Kabinenlayout wie im Mallorca-Shuttle. Das Konzept kommt an, es liegen 500 Bestellungen vor, der Linienbetrieb ist für 2024 vorgesehen. Bei aller Begeisterung für die technische Leistung. Wir wüssten, wo wir auf Langstrecke lieber einstiegen.