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CES 2014 : Vernetzte Zahnbürsten und süße Mini-Roboter

Parrot Jumping Sum: Streitwagen des 21. Jahrhunderts Bild: Marco Dettweiler

Technik muss begeistern. Getreu diesem Motto stellen auf der Elektronikmesse CES viele Hersteller ihre Produkte aus. Nur fehlt manchmal die konkrete Anwendbarkeit.

          3 Min.

          Auf der CES gibt es jedes Jahr Veranstaltungen jenseits des üblichen Tagesprogramms. Darunter ist auch traditionell die Pepcom. Unter dem Motto „Digital Experience“ versammeln sich dort Hersteller, die für diesen Abend einen Stand gemietet haben. Die Veranstaltung findet in einem riesigen Ballsaal des Hotels „The Mirage“ statt.

          Marco Dettweiler
          Redakteur in der Wirtschaft.

          Es ist die Chance für Besucher, bei einem Rundgang auf die Schnelle technische Neuheiten zu entdecken. Das ist nicht immer einfach, weil bei manchen Produkten erst beim zweiten Blick klar wird, was das Interessante an ihnen ist. Andererseits ziehen spektakuläre Neuheiten, die Blicke sofort auch sich und nach wenigen Minuten fragt man sich, wozu das Gerät überhaupt da ist.

          Der Hüpfer mit der Kamera

          Das französische Unternehmen Parrot baut Drohnen für den Hausgebrauch, von Philippe Starck designte Kopfhörer, Sensoren für Topfpflanzen und Autofreisprechanlagen. Alle Produkte haben nur eines gemeinsam: Sie werden irgendwie mit Bluetooth gesteuert. Auf der CES konnte man das neueste Produkt sehen. Der Jumping Sum sieht aus wie ein Mini-Streitwagen des 21. Jahrhunderts.

          Er hat zwei riesige Räder, vorne eine Kamera eingebaut. Die Stütze, auf der er steht, lässt sich per Smartphone oder Tablet einfahren wie eine Feder. Dann hüpft das Spielzeug bis zu einem Meter hoch. Der Jumping Sum dreht sich auf um die eigene Achse, fährt vorwärts und rückwärts. Er ist gewissermaßen die Spiel-Drohne für den Bodeneinsatz. Ein Spielzeug für Erwachsene.

          Die Pacmans mit Sensor

          Am Stand von Ozobot bleibt man doch irgendwie neugierig stehen, während diese kleinen pacmanartigen Roboter über einen flachliegenen Monitor, ein Tablet oder einfach ein Blatt Papier fahren, auf dem bunte Striche gemalt sind. Die Smart Bots haben Sensoren eingebaut, mit der sie Kontraste und unterschiedliche Farben erkennen können.

          Mini-Roboter Ozobot: Sie erkennen sogar Farben
          Mini-Roboter Ozobot: Sie erkennen sogar Farben : Bild: Marco Dettweiler

          Sie bewegen sich fort mit zwei Mini-Rädern und können per Micro-USB aufgeladen werden. Und was macht man damit? Das Unternehmen wollte erst einmal zeigen, dass man solche Dinger bauen kann. Es soll spielerisch in die Welt der Roboter eingeführt werden. Ozobot hat erste kleine Spiele entwickelt, die es als App auf dem iPad gibt. Die Smart Bots gefallen besser als die Jumping Sum, weil sie das Thema Robotics etwas feinfühliger behandeln und der Einsatz sich noch entwickeln kann. Man sieht diese kleinen süßen Dinger in Schulräumen vor sich oder auf dem Wohnzimmertisch. Ein nettes Gadget.

          Der Bescheidgeber

          An Wearables kommt man auf der Messe nicht vorbei. Und an Uhren erst recht nicht. Die Martian Notifier machen eigentlich neugierig, weil sie einfach nur aussehen wie eine Uhr. Sie haben ein normales Ziffernblatt, drei Knöpfe an der Seite und sehen vielleicht etwas bunter aus als gewöhnliche Uhren. Diese Martian Notifier können deshalb auch nicht so viel wie etwa die Pebble, Sonys Smart Watch oder die Samsung Galaxy Gear. Und das ist das interessante an ihnen. Smart Watches haben nach wie vor den Nachteil, dass sie so tun, als wären sie kleine Computer am Handgelenk. Aber eigentlich sind sie eine Verlängerung des Smartphones.

          Smartwatch Martian Notifier: Reduziert aufs Wesentliche
          Smartwatch Martian Notifier: Reduziert aufs Wesentliche : Bild: Marco Dettweiler

          Martian Notifier tun erst gar nicht so. Was macht man also mit ihnen? Man liest zunächst die Uhrzeit ab. Dann lässt man sie vibrieren – in verschiedenen Rhythmen, je nach Art der Nachricht -, um zu wissen, ob eine SMS, eine WhatsApp oder eine Mail auf dem Smartphone angekommen ist. Und man kann sie als verlängerte Siri-Eingabeaufforderung benutzen, also per Sprache das Smartphone steuern. Natürlich stellt sich auch hier die Frage, warum man nicht gleich zum Smartphone greift.

          Die praktische Hülle

          Wenn es eines auf der CES gibt, dann sind es Assecoires rund um Smartphones und Tablets. Eine Smartphone-Hülle von Acer hat uns gut gefallen, weil sie eine nützliche Funktion integriert hat. Voraussetzung ist zunächst, dass man sein Handy auch als Uhr benutzt. Das lästige daran ist ja bekanntermaßen, dass man es immer kurz einschalten muss, bevor man die Uhrzeit ablesen kann.

          Acer Smartphone-Hülle: Das Smartphone schläft, die Uhrzeit bleibt
          Acer Smartphone-Hülle: Das Smartphone schläft, die Uhrzeit bleibt : Bild: Marco Dettweiler

          Acer hat für sein neues Einsteiger-Smartphone Acer Liquid Z5 auch eine Hülle im Angebot, die ein Teil des Display freilässt. Das Gerät geht beim Zuklappen zwar in den Standby, zeigt aber dennoch fortwährend die Uhrzeit an. Laut Acer ist die Belastung für den Akku zu vernachlässigen. Ein nettes Accessoire für all jene ohne Uhr am Handgelenk.

          Die Tracking-Zahnbürste

          Es mag albern klingen, aber irgendwie könnte der Einsatz sinnvoll sein. Das Unternehmen Kolibree zeigt eine Zahnbürste, die mit Sensoren bestückt ist, um zu messen, wie ordentlich man die Zähne geputzt hat. Das ist nicht alles. Sie kann die Daten auch sammeln und an jemanden aufs Smartphone senden.

          Zahnbürste von Kolibree: Putzen bis das Smartphone sich meldet
          Zahnbürste von Kolibree: Putzen bis das Smartphone sich meldet : Bild: Marco Dettweiler

          Angeblich ist diese Idee entstanden, weil der Entwickler nicht mit den Zahnputzleistungen seines Kindes einverstanden war. Und wollte dies kontrollieren. Doch die Netzzahnbürste soll auch Erwachsene dazu bringen, ihre morgendliche und abendliche Tätigkeit ordentlich zu machen. Zahnärzte werden sich freuen. Vielleicht auch Krankenkassen. Denn wäre es nicht clever, die Behandlungskosten an die Daten der Bürste zu koppeln?

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