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Diktiergeräte : Es gilt das gesprochene Wort

Das Olympus LS-5 gehört zu den Generalisten und nimmt in feiner Stereo-Qualität auf

Das Olympus LS-5 gehört zu den Generalisten und nimmt in feiner Stereo-Qualität auf Bild: Hersteller

Aber es herrscht auch die Qual der Wahl. Denn wie zeichnet man auf, was man hört? Die Auswahl an Rekordern ist fast undurchschaubar groß, aber welcher taugt für welchen Zweck am besten?

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          Das müsste man jetzt aufzeichnen können: Ein oft gehörter Stoßseufzer, wenn der Vortrag in der Universität oder Volkshochschule plötzlich so spannend wird, dass man mit dem Mitschreiben nicht mehr nachkommt. Auch bei Präsentationen auf Konferenzen und Tagungen stellt sich das Problem, - von Journalisten oder Bloggern, die Interviews führen, gar nicht zu reden. Bei Aufzeichnungsgeräten hat man jedoch die Qual der Wahl: Einfache elektronische Notizbücher sind schon zu Preisen von 50 Euro im Handel, und nach oben hin gibt es scheinbar keine Grenze. Professionelle Diktiergeräte kosten um die 600 Euro, und manches Konferenzsystem ist noch teurer. Doch was eignet sich für wen? Wir haben einen Blick auf die diversen Produktgattungen geworfen.

          Michael Spehr
          Redakteur im Ressort „Technik und Motor“.

          Zunächst die Technik. Einige Spielregeln der aktuellen Rekorder gelten für alle Geräte: Entscheidend für die Güte der Aufzeichnung ist an erster Stelle das Mikrofon, das bei einfacheren Modellen fest eingebaut ist und im anspruchsvollen Studiobereich nicht hochwertig genug sein kann. Profis nutzen externe Mikrofone. Aufgezeichnet wird digital, und hier sind mehrere Parameter entscheidend. Zunächst die Abtastrate und die Auflösung. Wer Musik aufnehmen will, kann sich beispielsweise an den Vorgaben der Audio-CD orientieren: 44.100 Mal in der Sekunde wird das Signal mit einer Auflösung von 16 Bit abgetastet.

          Geht es allein um Sprache, sind geringere Abtastraten von 22.000 oder 11.000 Hertz allemal ausreichend, zumal damit kleinere Dateigrößen einhergehen. Schließlich das Aufzeichnungsformat: Musikliebhaber mit Qualitätsansprüchen verwenden das hochwertige PCM/Wav-Format, eine Stufe darunter folgt das weit verbreitete MP3. Mit höheren Datenraten (von 256 KBit/s an) erreicht es fast das Niveau einer Audio-CD - bei deutlich geringeren Datei-Umfängen. Auch hier gilt: Geht es nur um das gesprochene Wort, kann man reduzieren, etwa auf 128 KBit/s oder weniger.

          Moppelchen: Tascam DR-2d für Musiker und Besserhörer. Diese Gerätegattung erfüllt fast alle Ansprüche bestens
          Moppelchen: Tascam DR-2d für Musiker und Besserhörer. Diese Gerätegattung erfüllt fast alle Ansprüche bestens : Bild: Hersteller

          Semiprofessionelle Musikrekorder

          Professionelle Diktiergeräte wiederum nutzen den DSS- oder DSS-Pro-Standard mit einer rigorosen Eindampfung des Signals. Eine einminütige Aufzeichnung kommt hier mit rund 100 Kilobyte aus, während ein schlichtes MP3-Format das zehnfache und die Audio-CD bei gleicher Länge das hundertfache Volumen beansprucht. DSS eignet sich also ungeachtet der bescheidenen Qualität gut für den elektronischen Versand mit Smartphones im Mobilfunk. Und wo wird wie viel gespeichert? Einfache elektronische Notizbücher nutzen ihren internen, fest eingebauten Speicher mit einigen Gigabyte. Zugegeben, das reicht in mittelmäßiger Qualität für Hunderte von Stunden. Wechselbare Speicherkarten bieten indes nicht nur eine deutlich höhere Kapazität, sondern auch mehr Komfort bei der Nachbearbeitung am PC, beim Kopieren auf andere Geräte oder dem elektronischen Versand.

          Die besonders günstigen „Voicetracer“ oder „Notetaker“, die man für Preise zwischen 50 und 150 Euro erhält, sind also oft ein Kompromiss. Sie haben eine Basisausstattung für den Gelegenheitsnutzer, aber die Tücke liegt im Detail. An das meist aus Plastik bestehende Gehäuse darf man keine hohen Ansprüche stellen, auch beim eingebauten Mikrofon wird oft gespart. Wenn die Speicherkarte fehlt, ist zum Übertragen der eigenen Sound-Dateien ein Kabel erforderlich. Man achte darauf, dass es wenigstens Standard-USB-Anschlüsse an beiden Enden enthält, und ein wechselbarer Akku sollte ebenfalls im Pflichtenheft stehen. Einen großen Bogen sollte man um jene Billigprodukte machen, die nur in proprietären Dateiformaten aufzeichnen. Solche Aufnahmen lassen sich am PC entweder gar nicht oder nur nach der Installation zusätzlicher Software wiedergeben. Bei den gehobenen Ausstattungslinien (von 120 Euro an) bekommt man bessere Materialien und feine Extras wie etwa die Option, seine Aufnahmen in verschiedenen Ordnern ablegen zu können. Auch sind gegebenenfalls zwei Mikrofone für Stereoaufzeichnungen eingebaut, und die Wiedergabe von MP3-Musik ist ebenfalls mit dabei.

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