
Tech-Talk : Après-Ski
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Der Skiwinter steht auf der Kippe. Après-Ski ist schon abgesagt. Schade um das Bierchen in der Schirmbar.
In der Diskussion ums Skifahren haben sich in den vergangenen Monaten die Heuchler, Moralprediger und Schadenfrohen hervorgetan. Après-Ski? Wurzel allen Übels. Gewiss, hängt jemand überm Zaun, um sich in frischen weißen Schnee zu übergeben, ist das nicht schön. Genauso unangenehm ist es, wenn Après-Ski grundsätzlich mit Ballermann und Ballerfrau gleichgesetzt wird. Bierchen in der Schirmbar, Runde Schnaps dazu, gute Laune bei schlechter Musik – warum nicht? Nikis Stadl, Schatzi-Bar, Tabledance, Gegröle – wer’s mag. Vollkommen in Ordnung.
In jungen Jahren praktiziert man Après-Ski intensiver, später treten Gemütlichkeit und Wellness in den Vordergrund. Dann freut man sich über schnelle Sesselbahnen mit Schutzhauben und Sitzheizung. Erstaunlich die neuerdings verbreitete These, in Covid-Zeiten seien – zurück zum Einfachen – Wintersportgebiete mit alten, leistungsschwachen Seilbahnen im Vorteil. Bergbahnbetreiber also, die jahrelang nicht in moderne Anlagen investiert haben. Uns sind, ehrlich gesagt, solche lieber, die ineffiziente Bahnen durch neue ersetzen, um Fahrzeiten zu verkürzen, Komfort und Sicherheit zu steigern, auf Dächern von Stationsgebäuden Solarmodule installieren, Beschneiungsanlagen austauschen, um den Verbrauch an Strom und Wasser zu reduzieren.
Nun naht für alle die Zeit der geplanten Saisoneröffnungen, und niemand weiß, was wird. Ischgl, um den Namen endlich fallenzulassen, zählt zu jenen Orten, die den Termin schon weit nach hinten verschoben haben, vom 26. November auf den 17. Dezember. Die Hersteller von Skiern – Neuheiten werden wir in der Ausgabe vom 1. Dezember beschreiben – bangen gleichermaßen. Was auch immer an Skibetrieb möglich sein wird – Après-Ski wird es im kommenden Winter natürlich nicht geben. Hoffentlich aber im übernächsten wieder.
