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Michael Spehr (misp.)

25 Jahre : Servus, ISDN

  • -Aktualisiert am

ISDN feiert seinen 25. Geburtstag. Dieser Standard für digitale Telefonie und Datenübertragung zeigt exemplarisch alle Aspekte der Durchsetzung neuer Technik.

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          ISDN feiert seinen 25. Geburtstag. Dieser Standard für digitale Telefonie und Datenübertragung („Integrated Services Digital Network“) zeigt exemplarisch alle Aspekte der Durchsetzung neuer Technik: ISDN war das Nebenprodukt einer großen Zäsur mit gigantischen Investitionen, nämlich der Digitalisierung aller deutschen Vermittlungsstellen, die bis dahin mit elektromechanischen Hebdrehwählern gearbeitet hatten. Gute Digitaltechnik hätte man viel einfacher haben können, aber die Bundespost, Siemens und Nixdorf als Hauptakteure wollten es teuer und kompliziert.

          ISDN war zunächst ein Flop, es nahm keine Fahrt auf, und so wurde die Umstellung subventioniert. Für die Anschaffung einer Telefonanlage erhielt man bis zu 700 DM. Die Programmierung einer solchen Anlage erforderte mindestens ein Ingenieurstudium, denn ISDN war geradezu aberwitzig in seinen Verästelungen und Details. Als Ende der 90er Jahre der Breitband-Internetzugang mit DSL startete, begann der nächste deutsche Sonderweg: Um ISDN abermals zu fördern, wurden beide Produkte im Marketing zwangsverheiratet: Ohne ISDN erhielt man kein DSL. Viel älter als 25 Jahre wird ISDN nicht. Mit dem Wechsel zur IP-Telefonie stirbt der Standard. Auch wenn Fritzbox & Co. der komplizierten deutschen Technik ihren Schrecken genommen haben, verabschieden wir uns gern.

          Michael Spehr
          Redakteur im Ressort „Technik und Motor“.

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