Warum schauen wir uns das an?
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Karina Garcia mit sonnengelbem Slime Bild: EMILY BERL/The New York Times/Re
Slime ist ein Phänomen: Während vor allem Kinder selbst gerne damit spielen, schauen Millionen Erwachsene die Videos dazu auf Youtube an. Der Reiz hat einen Namen.
Zuerst ist da ein leiser Ekel. Fasst die jetzt wirklich da rein, in diese glitschig aussehende Masse? Was ist das überhaupt für ein Zeug? Karina Garcia piekt mit ihren manikürten Fingern Löcher hinein und drückt den festen Glibber anschließend zusammen. Die Luftbläschen zerplatzen mit leisen Knallgeräuschen. Dazu erzählt die Sechsundzwanzigjährige aus Los Angeles, wie die Masse riecht und wie sie sich anfühlt. Je länger man zuschaut, desto schwieriger ist es, das nicht faszinierend zu finden. Immerhin ist man nicht alleine, wenn man feststellt, dass man etwas für diese Videos übrig hat: Karina Garcia, der Star unter den Slime-Youtubern, hat 9,13 Millionen Abonnenten. Andere wie Courtney Lundquist bringen es auf mehrere hunderttausend Anhänger.

Redakteurin im Feuilleton.
Nicht wenige von ihnen produzieren selbst Slime für ihre eigenen Online-Shops; Karina Garcia beliefert inzwischen sogar die amerikanischen Supermarktriesen Walmart und Target. Hinzu kommen die Werbeeinnahmen der Videos. Slime ist ein Riesengeschäft. Dabei ist es gar nicht so schwer, Slime selbst herzustellen. Flüssiger Klebstoff, Natron und das Mineral Borax, das unter anderem in Waschmittel enthalten ist, ergeben zusammen eine weiche elastische Masse, die man genüsslich auseinanderziehen und wieder zusammendrücken kann. Bei den Zutaten schwören manche auf Kontaktlinsenflüssigkeit, andere geben Shampoo, Knete oder Bodylotion hinzu. Aber wozu der Aufwand für ein Zeug, das eigentlich keinen Zweck erfüllt?
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