Germany’s Next Topmodel : Fetischparty und Phallussymbole in Las Vegas
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Unterwasser-Shooting bei Germany’s Next Topmodel Bild: ProSieben/Sven Doornkaat
Heidi Klum lädt in der Stadt der Sünden zur Party ein, doch nicht alle Models dürfen mitfeiern. Gegen den Hangover am Tag danach setzt Klum dann auf ein Unterwasser-Shooting.
Vegas, Baby. Die drittletzte Folge vor dem Finale führt die Wüstenrunwaymäuse mit Topmodelhintergrund diese Woche in die Stadt der Sünde. Wird es etwa schlüpfrig auf Heidi Klums Zoten-Olymp? Nach dem Quotenfiasko mit zuletzt nur noch 620.000 Zuschauern aus der relevanten Zielgruppe (niedrigster Wert seit fünf Jahren) wäre das der logische Sex-Sells-Rettungsanker. Wenn es nämlich so weitergeht, hat GNTM sonst demnächst weniger Zuschauer als die FDP Fragen an Robert Habeck.
Von miesen Einschaltergebnissen ahnt die auf neun Teilnehmerinnen runterexmatrikulierte Reisegruppe nichts. Synchron kreischt man sich im Schatten der nächtlichen Glitzer-Skyline am Las Vegas Strip die Euphoriekehle aus dem Model-Thorax. Vor allem Selma zeigt sich enthusiastischer als ein Klimaaktivist, wenn im Baumarkt Klebstoff im Sonderangebot ist. Ihr steht minutenlang der Mund offener als die Abwehr von Schalke 04. Aus anatomischer Sicht eine gute Nachricht, zumindest für die Verkehrswende: Selmas Mund ist so voluminös, bei Parkplatznot kann sie ihre Backentaschen als Carports nutzen und dort PKW-Modelle bis zur Größe eines Volvo Compact-SUV mühelos zwischenlagern.
Angekommen im 36. Stock des offiziellen Modelhotels, ist für Selma dann allerdings Schluss mit Bling-Bling-Rausch. Erst vergangene Woche zum Gesicht der insolventen Modekette Peek und Cloppenburg ausgerufen, wartet dort direkt die nächste Pleite: Ihre persönliche Party-Privatinsolvenz. Heidi Klum lädt zum ausschweifenden Discoabend mit dem Mario Barth der Party-DJs: Tiësto. Eine Clubnacht in Vegas würde Selma noch glücklicher machen als die GNTM-Gewinnerin von 2017 Selfies aus dem Schlafzimmer von Mats Hummels. Echte Fans dieser Kolumne wissen natürlich, von wem ich spreche. Für die drei anderen, die hier versehentlich mitlesen: Wir sprechen von Céline Bethmann.
„Hätten meine Eltern nicht ein Jahr früher vögeln können?“
Blöd für Selma: Partyregeln sind in den Vereinigten Staaten streng. Katherine, Selma und Coco sind noch nicht 21 und müssen im Hotel bleiben. Zu Recht. Es geht ja um gefährliches Tanzen. Nicht um Lappalien wie Schusswaffen kaufen. Unter Tränen der Verzweiflung erklärt Selma: „Es war mein größter Traum, in Las Vegas feiern zu gehen!“ Kurz befürchtet man, sie klebt sich aus Protest am DJ-Pult fest. Fun Fact: Der Titelsong dieser Staffel ist Pinks „Never Gonna Not Dance Again“. Wie viel muss Ibiza-Party-Ikone Selma noch aushalten? Jetzt mal von schlechten Ibiza-Referenzen abgesehen.
Coco sieht die Ungnade der späten Geburt weniger dramatisch. Sie präsentiert lieber fundierte Fachkenntnisse über Reproduktionsphänomene: „Hätten meine Eltern nicht ein Jahr früher vögeln können?“ Aber: Wäre, wäre, Fahrradkette, wie Lothar Matthäus sagen würde. Fünf Kandidatinnen stürmen also mit Klum den Dancefloor. Somajia fehlt auch. Sie ist zwar 21, aber mit positivem Corona-Test isoliert. Ob die Quote nach der Info nun komplett einbricht? Querdenker schalten jetzt ja empört ab. Der Abend verläuft ansonsten unspektakulär. Schlägereien bleiben aus. Wohl weil sich niemand traut, Tiësto zu fragen, ob er mal „Chai Tea with Heidi“ spielen kann.
Süßkartoffelpommes wie Phallussymbole
Oben in der Suite verköstigt Kannibalin Selma derweil ihr von Klum spendiertes Trostmenü und offenbart dabei recht skurrile gustatorische Wahrnehmungen: „Schmeckt nach Tiësto.“ Dass sie dabei eine lange, knusprige Süßkartoffelpommes wie ein Phallussymbol in der Hand schwenkt, mag Zufall sein. Wobei es sonst meist umgekehrt ist: Normalerweise wollen Promis gerne mal an Selma knabbern. Schlimmer als nicht zu tanzen ist nur: nicht atmen.