„Es droht eine mächtige Bitcoin-Aristokratie!“
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Die Verheißungen der Befürworter des neuen Geldes für die Armen der Welt sind märchenhaft, die realistischen Aussichten eher nicht: Ihre Situation würde sich verschlechtern. Bild: Jess Ebsworth
Bringt der Bitcoin mehr Freiheit und Chancen – oder mehr Ungerechtigkeit und neue feudale Zeiten? Ein Gespräch mit dem Finanzexperten Jon Danielsson über falsche Hoffnungen, zynische Wetten und Fehler im Finanzsystem.
Wird der Bitcoin irgendwann Weltwährung? In El Salvador ist er schon offizielles Zahlungsmittel, in Deutschland kann man damit etwa bei Lieferando Essen, bei Expedia Reisen bezahlen. Einige Befürworter sind erfreut, weil sie dadurch die Macht von Banken und Regierungen eingeschränkt sehen, andere locken vor allem enorme Spekulationsgewinne. Der Bitcoin ist die älteste und größte Kryptowährung. Dieses virtuelle Geld wird dezentral in einem Computernetz „geschöpft“ und verwaltet. In den vergangenen Monaten fiel der Bitcoin durch extremste Kursgewinne und -schwankungen auf, teilweise ausgelöst durch Äußerungen von einzelnen Personen wie Tesla-Gründer Elon Musk. Immer wieder wird auch der enorme Energiebedarf der digitalen Währungen thematisiert.
Unser Gesprächspartner Jon Danielsson ist Direktor des Systemic Risk Centre an der London School of Economics. Das Forschungszentrum untersucht die Risikofaktoren, die zu einer neuen Finanzkrise führen könnten, und soll mit seinen Erkenntnissen Finanzinstitutionen und politische Entscheidungsträger bei der Entwicklung von Strategien zu ihrer Bewältigung unterstützen.
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