Alle meine Mädchen
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Heidi Klum und ihre „Mädchen“ aus der 14. Staffel von „Germany’s Next Topmodel“. Bild: dpa
Noch immer ist es in der Mode normal, Models als Mädchen zu bezeichnen. Warum kann man eigentlich erwachsene Frauen nicht auch so nennen?
Jennifer Koch wurde zum Mädchen, als sie schon eine Frau war. Sie hatte mit 18 Jahren Abitur gemacht, mit 19 war sie fürs Studium des Modedesigns in Trier eingeschrieben. Dann fing sie an, nebenbei zu modeln. Als sie zwei Jahre später ihren Bachelor- Abschluss machte, entschloss sie sich, erst einmal ein Jahr Auszeit zu nehmen und in dieser Zeit noch mehr zu modeln. Jennifer Koch sah schon immer jünger aus als sie war. Sie ist halb Deutsche, halb Koreanerin, heute 30 Jahre alt und als selbständige Strickdesignerin tätig.

Redakteurin im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Viele, die mit ihr zusammenarbeiten, nennen sie trotzdem noch Mädchen. Denn sie modelt weiterhin, und Models heißen in der Mode häufig einfach nur Mädchen. Fotografen, Casting-Chefs, Stylisten, Redakteure, Agenten, Booker und überhaupt alle Menschen, die mit Models zusammenarbeiten, nennen sie so. Es heißt dann: „Uns fehlt noch ein Mädchen.“ Oder: „Wo ist das Mädchen?“ Oder: „We need all the girls please.“ Jennifer Koch ist das gewohnt. Die Bezeichnung hat sie nie gestört. Trotzdem sagt auch sie: „Mehr als der Begriff zeigt manchmal das Verhalten der Kunden: Sie wollen, dass Models Mädchen sind.“
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