Nach dem Goldrausch : Comeback des Silberschmucks
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Tiffany & Co. designt ikonischen Silberschmuck, beispielsweise die klassische Gliederkette mit Herzanhänger – ein Muss vor 20 Jahren. Bild: AP
Dieser Sommer fühlt sich an wie eine Zeitreise. Nicht nur Modetrends der 2000er feiern ein Comeback, auch an den Ohren, Handgelenken und Fingern funkelt es wieder in Silber.
Seltsame Nullerjahre-Phänomene deuten sich seit einer Weile an. Tiefsitzende Jeans zum Beispiel, die Hüftknochen und Slip-Bündchen entblößen. Bauchfreie Oberteile. Kleine Fendi-Baguette-Taschen. Der übergeordnete Trend dazu nennt sich Y2K, als Abkürzung für Year 2000, und auch Folgendes könnte mit dieser Welle nach zwei Jahrzehnten Pause zurückkommen: Weißgold, Platin, Silber.
Das Stück der Zeit war damals die schwere Gliederkette mit Herzanhänger mit der Aufschrift „Please Return to Tiffany & Co. New York“, darunter die Zahl 925, die auf die Silberlegierung hindeutete und die klare Richtung zum weißen Schmuck prägte.
Sehr viele junge Frauen mussten damals und in den Folgejahren diese Kette oder das Armband aus der Serie unbedingt haben. Die Trend-Serie dieser Zeit bei Tiffany & Co. ist die T-Linie, die gelbgoldenen Armreife sind schon länger allgegenwärtig. Der Ring aus Weißgold aus der Serie mit Diamantenbesatz mutet dagegen vorgestrig und gerade deshalb aktueller an. Denn mindestens so präsent wie Silber in den Nullerjahren ist Gelbgold oder Rotgold seit Beginn der Zehnerjahre.
Auch bei Tiffany & Co. legen die Kundinnen dieser Tage noch Gelbgold an, viele Mittdreißigerinnen hüten einen wahren Schatz an filigranen Ringen, Armreifen und Kreolen mit dieser Legierung. Schön, wenn diese Stücke bleiben – und wenn trotzdem auch mal wieder etwas Neues hinzukommt. Zum Beispiel der Ring namens „Ich liebe“ in limitierter Auflage von Wellendorff.
Oder klitzekleine Ohrringe und Single-Kreolen von Maanesten und Ina Beissner – jungen Marken mit den Gründungsjahren 2010 und 2011. Auch Ole Lynggaard hat vom Gelbgoldrausch der vergangenen zehn Jahre profitiert. Diesen Bangle – noch so ein Nullerjahre-Thema – gibt es nun aus Weißgold. Wer sich damit wirklich auskennt: natürlich Trauringspezialisten wie Niessing, die auch noch Weiß an ihn verkauften, als sie sich für Gelb entschieden hatte.
Das Colette-Armband ist aus Platin, und es könnte farblich mit einem anderen großen Schmucktrend der jüngeren Vergangenheit harmonieren, dem Prinzessinnen-Verlobungsring mit großem Stein und Weißgold-Fassung. Den tragen auch viele Millennial-Frauen am Finger, trotz des vielen Gelbgolds.