Mode für den Winter : Dann sollen sie doch Strümpfe tragen
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Mütze mit Mundschutz: Balaklava von Miu Miu Bild: Miu Miu
Das Gas ist teuer, aber die Mode hat vorgesorgt: Was man jetzt tragen kann, um sich warmzuhalten – und was lieber nicht. Die Kolumne „Modeerscheinung“.
Es ist kalt, erst einmal eine gute Nachricht für Ende Januar. Eigentlich ist der Look schnell ausgemacht: Daunenparka – seit vergangenem Winter überlang, bis knapp über die Knöchel. Dazu Stiefel – seit diesem Winter mit Plateausohle. Darunter bestenfalls Zwiebellook, lange Unterhosen und Thermoshirts, denn die Fenster stehen auch im zweiten Pandemiewinter auf Kipp. Gemütlicher wird es auch kaum mit den gestiegenen Energiekosten. Das Gas ist teuer, und die warme Heizung mutet gerade nicht nur in deutschen Haushalten wie ein Luxusobjekt an.
In Großbritannien kam der Stromversorger Eon auf eine Idee nach dem Motto: Es gibt keine kalten Wohnzimmer, es gibt nur kalte Füße. 30.000 Kunden bekamen mit der saftigen Rechnung jüngst ein Paar Strümpfe geschickt.
Der Einfall – das war eigentlich klar – erhitzte vor allem die Gemüter. Möglich, dass die Reaktionen anders gewesen wären bei einem Paar feiner Kaschmirstrümpfe oder einem in liebevoller Handarbeit gestrickten Modell aus dicker britischer Wolle. Stattdessen handelte es sich um Polyestersocken „made in China“, dazu der Hinweis, man solle beim Heizen auch an den ökologischen Fußabdruck denken – und wohl besser Socken tragen. Das Stimmungsbild in den sozialen Medien war daraufhin eindeutig: Britischer Humor geht anders.
Dabei gibt es für drinnen wie draußen schon Optionen. Als wäre die Mode befasst mit langfristigen Gaspreisen, hat sie nämlich vorgesorgt. Trendtechnisch leben wir im Zeitalter des snoods, des übergroßen Rollkragenpullovers, der bei Bedarf über den Kopf gezogen werden kann. Und es gibt die Balaklava, eine Art Sturmhaube aus Strick, die neben Ohren auch gleich den Hals wärmt und die früher ausschließlich Kleinkinder trugen, denen Mützen schnell vom Kopf fielen.
Donnerstags um 14.00 Uhr
ANMELDENMiuccia Prada schickte ihre Models anlässlich der Winterkollektion für Miu Miu im Skiort Cortina gleich mit Balaklava und integriertem Mundschutz raus in den Schnee, auf den Laufsteg auf 2700 Meter Höhe. Und von den Discountern von H&M bis Mango gibt es Modelle aus dünnem Strick, die anmuten wie die Kapuzen von Pullovern. Die wären auch etwas für die Couch im schwach beheizten Wohnzimmer.