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Kolumne Modeerscheinung : Wo Christian Dior seinen New Look erfand

Diors Vorentwürfe aus weißem Baumwollstoff, die im nachgebauten Atelier der Galerie Dior gezeigt werden Bild: Helmut Fricke

Die Geschichte des Modehauses Dior kann man neuerdings in der Galerie Dior besichtigen. Wie in einem Bienenkorb muss es früher an der Avenue Montaigne zugegangen sein. Die Kolumne „Modeerscheinung“.

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          In den fünf Gebäuden an der Avenue Montaigne muss es vor mehr als 70 Jahren wie in einem Bienenhaus zugegangen sein. Unzählige Räume, in denen von morgens bis abends fleißige Menschen in weißen Kitteln werkelten und nähten, ein Sammelsurium aus Ateliers für Kleidung, Hüte, Handschuhe und Strümpfe, Anziehräume für Fotomodelle, Salons für Kundinnen, zudem das elegante Büro des Couturiers im ersten Stock und die etwas weniger glamouröse Kranken- und Sozialstation unterm Dach, in der sich eine Ärztin um das Wohlergehen der Belegschaft kümmerte, die 1952 aus knapp 1000 Mitarbeitern bestand.

          Anke Schipp
          Redakteurin im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

          Die Geschichte des Modehauses Dior, das 1946 gegründet wurde, kann man neuerdings in der Galerie Dior bestaunen, die im östlichen Teil des Gebäudekomplexes liegt. Dazu gehört auch der kometenhafte Aufstieg von Christian Dior, dem jungen Mann aus der Normandie. Nach dem Zweiten Weltkrieg läutete er in der Mode ein neues Zeitalter ein. Der New Look des Franzosen löste die kastenförmigen Kleider und Jacken der Vierzigerjahre ab, betonte stattdessen Taille und schmale Schultern. Es begann auch die Zeit des Überflusses. Im Krieg durften nicht mehr als drei Meter Stoff für ein Kleid verarbeitet werden, bei Dior waren es nach Kriegsende mehr als dreimal so viel. Die legendären Modenschauen an der Avenue Montaigne dauerten mehr als zwei Stunden, und betuchte Kundinnen blieben anschließend den gesamten Tag zur Anprobe, um ihre Garderobe zu komplettieren; schließlich war es üblich, dass sich die Damen der Gesellschaft bis zu fünfmal am Tag den verschiedenen Anlässen entsprechend umzogen.

          Schon damals boomte das Geschäft mit den Stars. Marlene Dietrich soll 1950 die Teilnahme in dem Hitchcock-Film „Die rote Lola“ davon abhängig gemacht haben, dass sie in Dior gekleidet werde: „No Dior, no Dietrich!“ Seit 2016 ist Maria Grazia Chiuri Kreativdirektorin der Luxusmarke, die erste Frau auf diesem Posten. Noch immer befinden sich die Ateliers in dem Gebäudekomplex an der Avenue Montaigne. Nur die Krankenstation gibt es nicht mehr, denn nicht nur der Umsatz hat die Dimensionen von damals gesprengt, auch die Zahl der Mitarbeiter, die aktuell bei 158.000 weltweit liegt.

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