GNTM-Kolumne : Zwischen Po-Neid und Blumengestecken
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Kandidatinnen Sophie, Luca, Juliana, Lou-Anne Vanessa und Lena (v.l.n.r) posen für die Kamera. Bild: ProSieben/Richard Hübner
Diese Woche kämpften die Kandidatinnen um Engagements für Haargummi- und Shampoomarken. Dafür müssen sie auch mal Blumensträuße binden und mit Früchten telefonieren.
Der Abend in der BMI-Kommune „Germany’s Next Topmodel“ beginnt mit einer freudigen Ankündigung aus der Ferne. Model-Monarchin Heidi I. ist schließlich selten persönlich am Set, und wenn, dann winkt sie einmal in die Runde und flirtet den Rest des Tages mit dem Gastjuror. Nun, Adel verpflichtet, weswegen Königin Klum vermutlich irgendwo auf Schloss Kaulitz ein Staatsbankett ausrichten muss. Vielleicht hat sie aber auch einfach keine Lust, fünf Stunden in der Maske zu verbringen, um dann in 40 Sekunden Nettosendezeit das Tagesprogramm persönlich zu überbringen.
Auch diesmal gibt es also nur eine Videobotschaft. Aber halb so wild – denn was Klum zu sagen hat, kann nur orkanartige Jubelstürme der Catwalk-Azubis hervorrufen: „Warum nur eine Casting-Woche, wenn man auch zwei haben kann?“
Augenscheinlich eine rhetorische Frage, denn die Laufsteg-Flotte jubelt bereits, bevor Heidi Klum ihren berühmtesten Lehrsatz beenden kann: „Ein Model ohne Job ist kein Model“. Ein triviale, aber zutreffende Aussage. Und es gibt sogar prominente Beispiele: Jogi Löw hat aktuell keinen Job, und auch der ist kein Model.
Wie heißen die Brüste von Heidi Klum?
In vorherigen Staffeln ging es bei Heidi Klums Modelkarneval noch um Jobs für Weltmarken wie Opel, AboutYou oder Venus. Diese Saison kämpfen die Kandidatinnen um Engagements für Modeschmuck- oder Haarshampoo-Marken. Eines dieser Unternehmen, das sein Kampagnenglück im GNTM-Novizinnenkader sucht, heißt Invisibobble. Und anders als man meinen könnte, handelt es sich dabei nicht um ein Startup das eine Technologie entwickelt hat, mit dem sich deutsche Ex-Tennisstars mit Finanzproblemen unsichtbar machen können. Sondern um einen Haargummihersteller.
Die Monarchin gibt den Auserwählten vorab noch einen Insider-Tipp mit: „Manchmal ist weniger besser“. Um diese Aussage zu untermauern, trägt sie ein knapp 11.000 Euro teures Couture-Kostüm, auf dem eine ganze Osterhasenfamilie in Pastellfarben zerschellt ist und zwei riesige Schlappohren aus Hans und Franz wachsen. Falls Sie den privaten Zoten-Marathon von Klum durch diverse Boulevardblätter verpasst haben sollten: Hans und Franz sind die von Klum selbst – freiwillig und stolz – ausgewählten Namen für ihre Brüste.
Ohne jegliche Hilfe von Klums Dekolleté starten dann endlich die Castings. Zunächst treffen Vivien, Amaya, Luca und Sophie auf Haargummis und eine üppig bestückte Frischobsttheke. Die Accessoires für diesen Job sind also klar. Das sorgt für interessante Performance-Highlights. Vivien etwa telefoniert mit einer Banane. Ihr Fruchttelefon kommt aber nicht gut an.
Deprimierter schaut das Kunden-Duo nur noch bei Sophie. Der hatte man in der Vorwoche geraten, ihren Hang zur Überdramatisierung nicht zwangsläufig auszuleben. Nach diesem Casting-Fiasko hatte Sophie sich vorgenommen, sich zu drosseln. Das Ergebnis ist ein Freddie-Mercury-Move, bei dem sie jaulend in eine Ananas singt. Was wohl passiert wäre, wenn sie sich nicht zurückgehalten hätte? Das Ananas-Playback hätte sie nur noch toppen können, wenn sie den gesamten Obststand per Roundhouse-Kick in Trümmer gelegt hätte. Überraschenderweise entscheidet sich der Kunde für Luca.