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Liebe in Zeiten der Pandemie : Wie Corona unsere Beziehungen beeinflusst

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Die positiven Effekte reichen von neuen Hobbys und Ritualen, bis hin zu mehr Sex. Bild: dpa

Die Pandemie kann als Chance für eine gemeinsame Zukunft genutzt werden – oder das Ende der Beziehung bedeuten. Eine Studie zeigt, wie sich die Corona-Krise auf unser Liebesleben auswirkt.

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          Die Corona-Pandemie ist für viele Paare ein Stresstest – sie kann aber auch als Chance genutzt werden. Eine aktuelle Studie der Partnervermittlung Elitepartner zeigt, dass Corona bei vielen Paaren die Liebe sogar stärkt. So gaben 48 Prozent der mehr als 2000 befragten Paaren an, bessere und tiefgründigere Gespräche als vor der Krise zu führen. Jedes vierte Paar (28 Prozent) entdeckte außerdem gemeinsame Hobbys und Rituale, 18 Prozent der Paare gaben zudem an, mehr Sex zu haben. Dabei berichten besonders Liierte unter 30 Jahren von einem aktiveren Liebesleben: Bei mehr als einem Drittel fließt die überschüssige Energie demnach ins Sexleben.

          Die Corona-Krise wirkt sich aber nicht nur positiv auf unser Liebesleben aus. Jedes fünfte Paar berichtet laut Studie, sich durch Corona mehr gestritten zu haben. Gerade jüngere Paare geraten offenbar in der Krise häufiger aneinander. Bei den unter 30- Jährigen steht die Beziehung pandemiebedingt häufiger als bei älteren Paaren auf der Kippe. Das Resultat: Jedes zehnte Paar unter 30 Jahren überlegt zurzeit, sich zu trennen.

          Viele junge Paare sind zusammengezogen

          Ein Grund für diesen erhöhten Wert bei vielen jungen Paaren ist die spontane Zusammenlegung ihrer Haushalte. Jedes vierte Paar unter 30 und jedes achte Paar in den Dreißigern ist laut der Befragung während der Pandemie dauerhaft oder übergangsweise zusammenzogen. Generell zeigt sich, dass es jüngeren und frischer liierten Paaren leichter fällt, die Chancen positiv zu nutzen – sie sind aber auch anfälliger für negative Folgen.

          Derweil stürzt die Pandemie Paare in eine Krise, die schon eine Weile zusammen sind: Unter den befragten Paaren, die drei bis fünf Jahre liiert sind, überlegen derzeit zwölf Prozent, sich zu trennen. Langzeitpaaren scheint die Krise dagegen wenig auszumachen. Gerade einmal 12 Prozent der Liierten, die länger als 20 Jahre zusammen sind, haben sich in der Corona-Zeit häufiger gestritten und nur drei Prozent dieser Paare erwägen eine Trennung.

          Corona beeinflusst Kinderplanung und Hochzeitspläne

          Dabei prägt Corona nicht nur die Entscheidung für einen gemeinsamen Haushalt. 7 Prozent der Paare haben sich wegen Corona für ein (weiteres) Kind entschieden, 9 Prozent dagegen. Insgesamt hat jedes sechste Paar die Kinderplanung angesichts ihrer Erfahrungen in der Krise angepasst.

          „Homeoffice, Kontaktreduktion und der Wegfall von Freizeitaktivitäten erzeugen eine neue Nähe zum Partner, die nicht selbstbestimmt ist“, so die Elitepartner-Psychologin Lisa Fischbach. „Sie wirkt wie ein Brennglas auf die Beziehungsqualität.“ Stabile Partnerschaften würden so den Wert des Miteinanders erkennen, meint Fischbach, und die gewonnene gemeinsame Zeit produktiv zur Verbesserung ihrer Beziehung nutzen – „von intensiveren Gesprächen und mehr Sex bis hin zur Verlobung“. Bei anderen löse die intensive Nähe hingegen Stress aus – oder die Erkenntnis, dass hinter dem Team im Alltag nicht mehr viel anderes ist.

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