Was hilft, wenn man eifersüchtig auf das Kind des Partners ist?
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Wer eifersüchtig ist, gilt als schwach, unselbständig, abhängig. Doch Eifersucht ist eine Art Frühwarnsystem. Bild: Ilkay Karakurt
Eifersucht hat keinen guten Ruf – und dann auch noch Eifersucht auf ein Kind? Dabei haben es gerade neue Partner in Patchwork-Konstellationen schwer. Und Eifersucht hat einen Sinn. Die Beziehungskolumne „Besser lieben“.
„Du bist doch die Erwachsene, kannst du nicht vernünftiger sein?“ Als Konrad diesen Satz sagt, fühlt Lena sich bestätigt: Er liebt seine Tochter Lily mehr als sie. Wie soll sie sich sonst erklären, dass er tatenlos zusieht, wie die 10-Jährige ihr das Leben schwer macht? Das Paar hatte sich über eine Dating-Plattform kennengelernt und war nach einem Jahr zusammengezogen. Konrads Scheidung lag da noch nicht lange zurück, mit seiner Ex-Frau teilte er sich das Sorgerecht für das Kind.
Lena entmutigte das nicht. Im Gegenteil: Selbst kinderlos, freute sie sich auf einen intensiveren Kontakt zu Lily. Anfangs lief alles gut. „Doch inzwischen verhält sich Lily mir gegenüber immer ablehnender“, klagt Lena. „Sie lässt sich von mir gar nichts sagen.“ Was für sie besonders schlimm ist: „Wenn Lily bei uns ist, bin ich das fünfte Rad am Wagen.“ Inzwischen vergeht kein Kinderwochenende ohne Krach. „Du bist eifersüchtig auf ein Kind“, empört sich Konrad. Lena streitet das gar nicht ab. Beide überlegen, ob getrennte Wohnungen eine Lösung sein könnten.
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