Warum wir uns als Familie im Ausland fremd fühlten
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Was ist deutsch an uns? Brezeln essen im Nationaltrikot? Bild: Maike Neuendorff
Unsere Autorin lebte mit ihrer Familie zehn Jahre in England. Es war eine schöne Zeit. Und doch erkannte sie: Auch wenn man die Sprache spricht, kann man sich fremd fühlen.
Wir waren noch keinen Monat verheiratet, als mich mein Mann in meiner Mittagspause anrief: „Die Stelle in London wird frei, und wenn ich möchte, kann ich sie haben!“ Das war nun wirklich eine verrückte Überraschung. Unsere Zukunftspläne waren nicht auf Veränderung oder gar aufs Ausland gerichtet – aber wenn solch ein Angebot im Raum steht …
Die Entscheidung zwischen der verlockenden Fremde und dem angenehm Vertrauten fiel uns nicht leicht, spontane Draufgänger sind wir nicht. Mir ist das Telefonat mit einer Freundin im Kopf geblieben: „Fünf Jahre London!“, meinte ich zu ihr. „Wenn wir danach wieder nach Deutschland zurückkommen, bin ich schon vierzig.“ Die Antwort der Freundin: „Aber vierzig bist du auch so ganz schnell – und dann hast du wenigstens was erlebt.“
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