Wie ungerecht ist das denn?
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Adieu, Idyll am Meer: Besucherin mit Mund-Nasen-Schutz am Donnerstag in der Ausstellung „America 1970s/80s“ in Berlin vor einem Werk von Joel Meyerowitz. Bild: dpa
Andere Leute packen ihre Koffer für Italien, unsere Autorin darf als Berlinerin in Corona-Zeiten nicht mal mehr nach Mecklenburg-Vorpommern. Allmählich reicht es ihr.
„Andere Leute machen schönen Urlaub“, sagte unser Sohn, als wir im Sommer durch Thüringen radelten. Ich selbst empfand unsere Corona-Ferien nicht mal als Kompromiss. Wir entdeckten, wie viele Deutsche, Teile unseres Landes, die wir sonst nie zu sehen bekommen hätten, und waren – jedenfalls streckenweise – durchaus angetan. Mit Blick auf Freunde jedoch, die ihre Ferien trotz Corona wie immer am Mittelmeer verbracht hatten und nun von sympathischen Tavernen, Altstädten und Stränden schwärmten, menschenleer wie nie, buchten wir für den Herbst unseren persönlichen Platz an der Sonne. Ein abgelegenes Ferienhäuschen im Süden und Flüge, auf denen wir FFP2-Masken tragen wollten. Anschließend würden wir konsequent unsere 1,5 Meter Abstand halten und uns im Zweifelsfall bei der Rückkehr testen lassen. So lief das im Sommer schließlich auch.
Wenige Wochen später erklärte das Robert-Koch-Institut die ersten Regionen in Spanien und Frankreich zu Risikogebieten. Und weil niemand zwei zusätzliche Wochen Urlaub nehmen kann, um die vorgeschriebene Quarantäne einzupreisen, suchten wir nach einem Plan B. Rom, schlug ich vor, überhaupt Italien mit seiner nach dem schrecklichen Frühjahr so niedrigen Inzidenz. Die Kinder mahnten zur Vernunft.
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