Der späte Traum vom eigenen Weingut
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Grit Geißler und Martin Schwarz im Weinberg Bild: Weingut Martin Schwarz
Martin Schwarz wollte schon immer Winzer werden. Über Umwege hat er seinen Traum nun doch noch an der Elbe verwirklicht – und seine Steillagengewächse werden stetig besser.
Neunundachtzig D-Mark sind für einen Kasseler Gymnasiasten, der einen Bruchteil davon als Taschengeld bekommt, eine ungeheuerliche Summe. Neunundachtzig D-Mark kostete die teuerste Flasche Wein in der Feinkostabteilung des örtlichen Kaufhauses, ein Château Margaux Jahrgang 1975, und der Pennäler, von Hause aus in Weindingen gut unterrichtet, war besessen davon, hinter das Geschmacksgeheimnis dieses Preises zu kommen.
Also begann er gemeinsam mit einem Schulfreund eisern zu sparen, und eines Tages war es so weit: Der Bordeaux wurde gekauft, in einem Park feierlich verkostet, und Martin Schwarz musste sich wie Aladin fühlen, der gerade seine Wunderlampe rieb. Fortan wollte er sich mit nichts anderem mehr als Wein beschäftigen – auch wenn er vor seiner Wunscherfüllung noch den einen oder anderen vermeintlichen Vernunfthaken schlug –, denn die Geister, die er damals rief, ist er bis heute nicht losgeworden. Und das beweist, dass manche jugendliche Haushaltsausgabe gar nicht aberwitzig genug sein kann.
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