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Rezept für Kreppel : Wie auch immer er heißt

Nicht vergessen: Als Partyspaß einen der Kreppel mit Senf füllen! Bild: Claus Eckert

Gefüllt oder „nackisch“: Kreppel, Berliner, Pfannkuchen oder Krapfen schmecken immer. Mit diesem Rezept gelingen sie besonders gut.

          2 Min.

          Es gibt im deutschsprachigen Raum mehr als ein Dutzend verschiedene Bezeichnungen für die in Fett ausgebackenen Hefekugeln, die, mit Marmelade gefüllt oder einfach nur in Zucker gewälzt, köstlich zu festlichen Anlässen schmecken. Aber den originellsten Namen hörte ich unlängst von Freunden aus Kröv an der Mosel: „Olischgeflums“. Das bedeutet etwa „ins Öl Geworfenes“. Für mich hat der „Kreppel“ (mancherorts auch „Kräppl“, von Krapfen) seit Kindertagen die Meenzer Fastnacht eingeläutet, dort ist er an den tollen Tagen allgegenwärtig.

          Claus Eckert
          Bildredakteur.

          Einer Legende zufolge wurde er von einem Berliner Zuckerbäcker im Jahr 1756 erfunden, der als Kanonier in der preußischen Armee dienen wollte. Da er sich als untauglich erwies, wurde der Soldat in der Feldküche eingesetzt. In dieser Funktion formte er aus Hefeteig Kanonenkugeln, die er in Ermangelung eines Backofens in einer Pfanne in heißem Fett ausbuk: Fertig waren die ersten Berliner Pfannkuchen! Eine andere Geschichte würde den Zusammenhang mit der Karnevalszeit erklären. Vor der Fastenzeit wollten die Leute noch den Vorrat an verderblichen Lebensmitteln wie Eiern und Fett aufbrauchen. Somit genoss man noch das gehaltvolle „Schmalzgebackene“ an den kalten Wintertagen, bevor die entbehrungsreiche Zeit begann.

          So geht's

          So werden sie gemacht: Bereiten Sie aus den Zutaten einen weichen, zarten Hefeteig zu. Der Teig soll nach dem Gehen beim Ausbacken in Fett schön fluffig und feinporig aufgehen. Wälzen Sie den Teig nach dem ersten Gehen, sein Volumen sollte sich etwa verdoppeln, mit möglichst wenig Mehl und sanftem Druck knapp drei Zentimeter dick aus und stechen Sie mit einem entsprechend scharfkantigen Glas etwa acht Zentimeter große Fladen aus. Lassen Sie diese nochmals abgedeckt an einem warmen Ort gehen, ihre Oberfläche sollte nicht an der Luft antrocknen, die Fladen gehen sonst beim Ausbacken nicht gleichmäßig auf.

          „Olischgeflums“ ist nur einer von vielen Namen für das Gebäck. Er bedeutet etwa „ins Öl Geworfenes“
          „Olischgeflums“ ist nur einer von vielen Namen für das Gebäck. Er bedeutet etwa „ins Öl Geworfenes“ : Bild: Claus Eckert

          Erhitzen Sie das Ausbackfett in einem schweren Topf oder einer Fritteuse auf etwa 170 Grad (an einem Holzstab sollen sich feine Bläschen bilden), und lassen Sie die Teiglinge mit einer Schaumkelle in das Fett gleiten. In einem mittelgroßen Topf sollten etwa fünf Stück gleichzeitig kein Problem darstellen. Backen Sie die Teiglinge erst auf der einen Seite etwa vier Minuten schwimmend aus. Bewegen Sie sie vorsichtig, ohne die sich bildende Kruste zu verletzen. Wenden Sie das Gebäck, wenn es eine goldgelbe Farbe angenommen hat und backen Sie die andere Seite aus. Da die Stücke auf dem Fett schwimmen und oben herausragen, bildet sich der typische helle Ring in der Mitte.

          Heben Sie die ausgebackenen Stücke mit der Schaumkelle auf Küchenpapier, dass das überschüssige Fett aufsaugt. Spritzen Sie nun bei Bedarf mit der schmalen Tülle einer Gebäckspitze die gewünschte Füllung (etwa ein Teelöffel) in das noch warme Gebäck und wälzen es sodann in Kristallzucker.

          Mit etwas Geschick setzt man die Füllung vor dem Ausbacken in eine Vertiefung des etwas dünner ausgerollten und ausgestochenen Teiglings und setzt einen zweiten obendrauf. Die Hälften müssen mit an den Rändern aufgepinseltem Eiweiß gut miteinander verschlossen werden. Statt mit Marmelade füllen Sie die Krapfen wahlweise mit Sahne, Pudding oder Eierlikör. Statt Zuckerkruste bestreichen Sie das Gebäck mit einer Zucker-, Zitronen- oder Schokoglasur. Vergessen Sie bloß nicht, als besonderen Partyspaß, einen der Kreppel mit Senf zu füllen. Helau und Alaaf!

          Zutaten

          Für den Teig (ergibt etwa 18 Stück):

          500 g Mehl

          Ein halbes Stück frische Hefe (20 g) oder ein Tütchen Trockenhefe

          1 Prise Salz

          Etwa 250 ml Milch

          50 g Zucker

          3 Eigelb

          80 g Butter

          Feiner Abrieb einer Bio-Zitrone

          Zum Ausbacken: Ein Kilogramm Schweineschmalz oder ein Liter hocherhitzbares Pflanzenöl

          Zur Füllung: wahlweise Aprikosen oder andere Marmelade, Eierlikör, Pudding oder nichts

          Zum Wälzen: Eine flache Schüssel Zucker 

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