Muss der Sternekoch ein Wiener Schnitzel machen?
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Auf der Karte der „Pfarrwirtschaft“: „Wiener Schnitzel vom Kalbsrücken mit Bommfritt“ Bild: Jürgen Dollase
Die „Pfarrwirtschaft“ in Endingen am Kaiserstuhl ist zu selten mehr als die Kopie eines Gasthauses, findet unser Gourmet-Experte. Ein Hauptgericht hat ihn dennoch überzeugt. Die Kolumne „Hier spricht der Gast“.
Ein Restaurantname wie „Pfarrwirtschaft“ klingt natürlich vertrauenerweckend, nach einem vermeintlich idyllischen Früher und dem leicht übergewichtigen Pfarrer, der nach der Sonntagsmesse seine Schäflein gern ins Gasthaus neben der Kirche begleitet. Endingen am Kaiserstuhl ist ein schöner Ort mit vielen historischen Bauten, aber die „Pfarrwirtschaft“, das zweite Restaurant im Hause von Sternekoch Thomas Merkle (neben „Merkles Restaurant“ an gleichem Ort), sieht mit ihrem aufwendig durchgestylten Interieur doch eher modern aus.
Bei diesem und anderen solcher „Zweitrestaurants“ von kulinarischen Spitzenkräften scheint sich inzwischen etwas geändert zu haben: Sie werden immer wichtiger und bekommen ein Eigenleben. Es kann gut sein, dass manche von ihnen auch dank weit großzügigerer Öffnungszeiten mittlerweile das wichtigere Standbein für ihre Betreiber sind und das Gourmetrestaurant vor allem dazu da ist, für ein positives Image zu sorgen.
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