Ein Loblied auf die Einfachheit
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Keine hochvirtuose Küche, die Kopfzerbrechen bereitet: Ravioli mit Ei. Bild: Falconera
Johannes Wuhrer tischt im „Falconera“ seit 20 Jahren bestes Küchenhandwerk auf, das keine hohe Kochkunst sein will – er sollte damit ein Vorbild für deutsche Köche sein. Die Kolumne „Geschmackssache“.
Als Gott die Erde schuf, gelang ihm am sechsten Tag mit der Halbinsel Höri am Bodensee sein Meisterwerk. Also sprach er zu sich selbst im Zungenschlag der künftigen dortigen Erdenbewohner: „Jetzt is gut, jetzt hör i uff“ – und schon hatte die Gegend ihren Namen.
So erzählt man sich in Höri bis heute die Schöpfungsgeschichte, und sollte der Allmächtige oder eines seiner Familienmitglieder wieder einmal vom Himmel hinabsteigen, wählten sie ganz gewiss das Restaurant „Falconera“ im Herzen der Halbinsel zu ihrem Stammlokal. Denn dort wird die Schöpfung pausenlos gepriesen, indem ein Hochamt nach dem anderen auf ihre besten Viktualien gesungen wird und der Koch erst gar nicht versucht, sein eigener Gott zu werden.
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