Riesling, Steillagen und 800 Jahre Tradition
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Eine Flasche Riesling aus der über 800 Jahre alten Lage „Felseneck“. Das Weingut der Familie wurde bereits in Schriften aus dem 12. Jahrhundert erwähnt. Bild: Prinz Salm
Kein Weingut ist länger in Familienhand als das der Rheinland-Pfälzer Salm. Die jahrhundertealte Tradition des Weinanbaus beeinflusst auch die Berufsentscheidungen der jüngeren Generationen.
Der liebe Gott hat gewollt, dass Felix Prinz zu Salm-Salm Winzer wurde. Und damit eine Tradition fortsetzt, die es in Deutschland so nur einmal gibt. Vermutlich findet sich auf der ganzen Welt kaum ein zweites Weingut wie das „Prinz Salm“ aus dem rheinland-pfälzischen Weinbauörtchen Wallhausen: seit 800 Jahren und 32 Generationen in Familienhand.
Dabei wollte der Adelsspross etwas anderes machen, „keinen Wein“. Er habe die Bürde der Tradition nie gespürt, sagt er im Gespräch mit der F.A.Z. Seine Eltern hätten den Kindern bei der Berufswahl freie Hand gelassen. Ende August 2001 jedoch – er war gerade 19 Jahre alt, hatte den Wehrdienst hinter sich – ist es passiert. Auf der Heimfahrt, in Bingen, nur wenige Kilometer vom Familienschloss entfernt, hingen Regenwolken über den Weinbergen. Regen aber wäre um diese Zeit schlecht gewesen für die Trauben, sagt er. „Deshalb habe ich gebetet. Gebetet, dass es trocken bleibt.“ Der 38-Jährige erinnert sich noch lebhaft an die Fahrt und seine Gedanken damals: die Erkenntnis, wie wichtig ihm der Weinbau doch war. Den fest zugesagten Studienplatz für Betriebswirtschaftslehre trat er nicht an, studierte stattdessen Weinbau und ist heute, wie er sagt, „100 Prozent Winzer“. 2017 hat er das Gut vollständig von seinem Vater übernommen und führt es seither gemeinsam mit seiner Frau Viktoria Prinzessin zu Salm-Salm.
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