Soll man sich wirklich einen Vorrat zulegen?
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Für den Notfall: Petroleumofen, Wasser, Lebensmittel im Keller unserer Autorin Bild: Katrin Binner
Soll man sich wirklich einen Vorrat anlegen oder gilt man dann als durchgeknallter Prepper? Unsere Autorin hat es ausprobiert.
„Wo habt ihr eure Vorräte untergebracht?“ Als dieser Satz vor zwei Monaten im Kreis von Freunden fiel, verstand ich nicht recht. Wen interessiert, wo unsere Nudelpackungen stehen? „Wir meinen Bevorratung, Preppen, verstehst du?“, klärte mich jemand auf. Keiner wisse, was im Winter auf uns zukomme: unbezahlbares Gas, kein Gas, Blackout im Stromnetz, unterbrochene Lieferketten, leere Supermarkt-Regale. Zunächst dachte ich: Geht das schon wieder los mit dem Hamstern? Und sind Prepper nicht irgendwelche Irren in Amerika, die sich in die Erde buddeln und am Kapitol randalieren?
Doch ich muss zugeben: Nach diesem Abend gärte das Thema in mir, schließlich fühlte ich mich schon immer schlecht, wenn ich etwas nicht rechtzeitig erledigt hatte, alle anderen aber schon. Das war früher in der Schule so, wenn beiläufig der Satz fiel: „Hast du nicht gewusst, dass wir morgen Mathe schreiben?“ Und zog sich weiter durchs Leben, wenn Menschen mir freudig mitteilten: Ich habe ihn schon – den Studienplatz/Job/Mann/Kitavertrag. Wollte ich wieder mal die Letzte sein? Würde ich womöglich bald schon mit Mann und zwei Kindern im Kalten und Dunkeln sitzen und dabei zusehen, wie Kerzen, Nudeln und Wasservorräte innerhalb weniger Tage zur Neige gingen? Eine grausige Vorstellung.
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