Fleisch aus der Petrischale könnte bald normal sein
- -Aktualisiert am
Chicken Nuggets aus dem Labor bei einer Präsentation in Singapur. Es ist das erste Land, dass den Verkauf erlaubt. Bild: Getty
Künstlich hergestelltes Fleisch ist auf dem Vormarsch. In Israel und Singapur kann man es sogar schon im Restaurant bestellen. Von jener Aufbruchstimmung bemerkt man hierzulande allerdings wenig.
Am 30. Mai 2017 liest der Philosoph Richard David Precht der Fleischindustrie auf dem 4. Zukunftsdialog Agrar und Ernährung die Leviten. Ein Fachpublikum muss sich von ihm anhören, dass er die Massentierhaltung für „die weltweit größte ökologische Sauerei“ hält. Er referiert anschließend über den bevorstehenden fundamentalen Wandel unserer Fleischproduktion, denn „es widerspricht der ökonomischen Vernunft, ein ganzes Schwein zu züchten, um einzelne Teile davon zu verwerten“. Er beschreibt die riesigen technologischen Fortschritte auf dem Weg zu künstlich gezüchtetem Fleisch, kann schon von dem ersten in vitro erzeugten Burger berichten und prognostiziert die baldige Marktreife. Und er erzählt von amerikanischen Massentierhaltern, die bereits in Start-ups investiert hätten, um die Idee von Laborfleisch Wirklichkeit werden zu lassen.
Denn eins sei klar, so der Philosoph, dieses Fleisch werde, weil es sauber und dann auch irgendwann kostengünstiger produziert werden könne, das konventionell erzeugte Fleisch vom Markt verdrängen. „Deutschland ist dabei, diesen Prozess zu verpennen“, so Precht.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo