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Kochbücher für Anfänger : Fünf Zutaten sollt Ihr sein

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Süßkartoffelsuppe mit Currysahne - dieses Rezept ist auch für Anfänger machbar. Das Rezept gibt es am Artikelende. Bild: Becker Joest Volk: Hubertus Schüler

Gesunde Ernährung gehört heute zum guten Ton – Kochen können auch. Wer bisher Sicherheitsabstand zu Schneebesen und Co. hielt, muss nachlegen. Neue Kochbücher versprechen Hilfe.

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          „Ganz im Ernst?“ Der Blick des Gegenübers ist so ungläubig, als würde gerade sein ganzes Weltbild erschüttert. „Du weißt nicht, wie das hier funktioniert?“

          Das hier, das ist der Inbegriff einer Welt, in der dampfgegart, püriert, karamellisiert und manchmal sogar flambiert wird. Einer Welt, deren Bewohner sich neuerdings an einem von Mythen und Merchandising umgebenen Gerät namens Thermomix entzweien. Es ist die Welt der passionierten Hobbyköche. Ja, das hier, das ist eine Eieruhr.

          All jene, die ein gemütliches Gemüseputzen mit Freunden schätzen, die verträumte Blicke über brutzelndem Bratenfett romantisch finden und die jubeln, wenn der Betriebsausflug in eine Kochschule führt, mag es überraschen, doch es gibt sie tatsächlich: Menschen, die nicht das geringste Interesse am Kochen, Backen, Garen und Einlegen haben und noch nie eine Eieruhr benutzt haben. Menschen, die – so sie denn doch mal kochen – den Wecker ihres Handys stellen oder, fast schon reaktionär, einfach auf die Uhr sehen. Menschen, die gutes Essen lieben, solange es jemand anderes zubereitet. Jemand, der es kann.

          Mehr als die Hälfte der Deutschen mag es einfach und schnell

          Solche Menschen schätzten Alfred Bioleks legendäre Kochsendung wegen der Gespräche in Weinlaune und interessierten sich mehr für das Rätsel um die stets unerklärlich saubere Studio-Küche als für die dort entstehenden Gerichte. Heute kocht die beste Freundin mit heiligem Ernst nach Rezepten von Steffen Henssler, zu dessen Sendung man sich selbst nur ein einziges Mal verirrte, weil irgendjemand erzählt hatte, dass da ein ganz attraktiver Mann im Fernsehen koche. Nach wenigen Minuten war die Sehnsucht nach Bio größer denn je.

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          Kochverweigerer befinden sich in wachsender Gesellschaft: Laut dem Ernährungsreport 2017 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft kochen nicht einmal mehr 40 Prozent der Deutschen heute noch täglich, gerade einmal 33 Prozent schwingen Schneebesen und Pürierstab zwei- bis dreimal pro Woche. Für mehr als die Hälfte der Befragten soll es in der Küche möglichst einfach und schnell, aber auch gesund zugehen. Vor allem allein lebende Menschen stehen vor einem Dilemma: Sie wollen oder können nicht kochen, aber dennoch gut essen.

          Was gebraucht wird, hat man zuhause

          Manche von ihnen möchten auch einfach nicht mehr negativ durch Inkompetenz vor der Eieruhr auffallen oder, wenn sie doch einmal in die Verlegenheit eines gemeinsamen Kochabends kommen, heimlich googeln müssen, was genau „sämig“ bedeutet. Da trifft es sich gut, dass derzeit gleich mehrere Kochbücher mit einfachen und gesunden Rezepten locken, denen auch Anfänger gewachsen sind. Das jedenfalls verspricht Jean-François Mallet, Koch und Autor von „Simplissime – Das einfachste Kochbuch der Welt light“ – und nicht nur er.

          In der Light-Variante des Bestsellers von 2015, der eine Heranführung an „Richtig gut kochen mit maximal 6 Zutaten“ verspricht, lernen Küchen-Novizen, wie man Gemüse dämpft, selbst Mayonnaise zubereitet und was ein Wasserbad ist. Der Blick in die eigene Küche macht Mut: Fast alles, was Mallet für seinen Grundkurs in Kochkunst für unverzichtbar erklärt – fließendes Wasser, Herd, Kühlschrank, Bratpfanne, Topf, scharfe Messer, Salz, Pfeffer und Olivenöl –, ist da. Also landen gleich zwei Gerichte aus „Simplissime“ auf dem Speiseplan für das nunmehr anberaumte Drei-Gänge-Dinner: Seelachs mit Zitrone in Pergament (der sogar mit nur fünf Zutaten auskommt) und Mousse au Chocolat mit Himbeeren.

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