Wie gut sind Weine vom Discounter?
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Kann der was? Unser Weinkolumnist hat 35 Weine von Aldi und Lidl in der Preisspanne von 1,99 bis 14,99 Euro verkostet – und die ein oder andere Überraschung erlebt. Hier sein Befund.
Es ist die Art Text, mit der man sich als Kolumnist nur unbeliebt machen kann. Wer auf die Weine der beiden wichtigsten Discounter im Lande schwört, will nicht lesen, dass sie nichts taugen. Tun sie aber – zumindest die meisten, wenn auch nicht auf dem Niveau, das Sie sonst von den „Reiner Wein“-Kolumnen her kennen. Es sind, auch preislich, Alltagsweine, wobei man sich den einen oder anderen Champagner, Barolo oder Brunello auch zu höheren Anlässen schmecken lassen kann.
Die meisten der bei Aldi (Süd: Rüdesheim nahe Bad Kreuznach, Nord: Bleckede) und Lidl erworbenen und daheim verkosteten Weine sind Abfüller-, keine Erzeugerweine. Erzeugerweine, in Deutschland von Weingütern, in Frankreich von Châteaux oder Domains kommend, werden aus selbst kultivierten und verarbeiteten Trauben erzeugt; Abfüllerweine hingegen, oft mit einer nicht identifizierbaren Kennung anstatt eines Klarnamens ausgewiesen, stammen von zugekauften Trauben oder gar offenen Fassweinen anonymer Herkunft. Hier ist es sogar möglich, dass ein ausländischer Wein in Deutschland oder einem dritten Land abgefüllt und hier vertrieben wird. Diese Weine haben oft Hunderte Kilometer im Tanklastzug hinter sich.
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