Negativpreis von Foodwatch : Capri-Sonne erhält den „Goldenen Windbeutel“
- Aktualisiert am
Pro Beutel umgerechnet sechseinhalb Stück Würfelzucker: Capri-Sonne Orange Bild: dpa
Die Capri-Sonne ist mit dem „Goldenen Windbeutel“ ausgezeichnet worden. Bei einer Umfrage von Foodwatch kürten Verbraucher das süße Getränke für die „dreisteste Werbemasche“.
Der Hersteller der Capri-Sonne bekommt von der Verbraucherorganisation Foodwatch den „Goldenen Windbeutel“ 2013 für die dreisteste Werbemasche. Bei einer Abstimmung im Internet bekam das Getränk der Sisi-Werke (Eppelheim bei Heidelberg) die meisten Stimmen, wie Foodwatch mitteilte. Die Organisation kritisiert, dass die Firma mit ihrem Marketing auch ganz gezielt Kinder anspreche. Der Konsum zuckerhaltiger Getränke sei aber ohnehin schon zu hoch. Viele Kinder seien übergewichtig.
Der Capri-Sonne-Hersteller, der zur Unternehmensgruppe Wild gehört, hatte bereits die Nominierung für den Negativ-Preis kritisiert. Mit einem Zuckergehalt von zehn Prozent liege das Getränk im Mittel aller Fruchtsaftgetränke. Die Werbung für die Capri-Sonne, behauptete das Unternehmen außerdem, richte sich überwiegend an die Eltern, nicht an die Kinder.
Foodwatch „entschuldigte“ sich daraufhin mit einem ironischen Video. Der Spot wurde auf Youtube inzwischen fast 350.000 Mal angesehen - und dürfte so die Abstimmung im Internet nicht gerade zum Vorteil von Capri-Sonne beeinflusst haben.
Neben der Capri-Sonne hatte Foodwatch vier weitere Lebensmittel für Kinder zur Abstimmung gestellt, die nach Ansicht der Verbraucherschützer besonders dreist beworben werden: den „Kuhflecken“-Pudding Paula von Dr. Oetker, die Frühstücksflocken Kosmostars von Nestlé, den „Fun- und Action-Joghurt“ Monsterbacke Knister von Ehrmann sowie Pom-Bär von Funny-Frisch. An der Abstimmung haben sich laut Foodwatch fast 120.000 Verbraucher beteiligt. Auf die Capri-Sonne seien mehr als 51.000 Stimmen entfallen.