Stadtbürger mit einer Vision
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Wild, aber schön: Juliane Ranck, Anna Zoppner, Georg Heunoske, Chris Kircher (hinten von links) und Laura Setzer (vorne) in ihrem Garten im Nordend Bild: Hannah Aders
Die Initiative der „GemüseheldInnen“ kämpft für den Erhalt der „Grünen Lunge“. Das Nein der Grünen-Basis zum Bauprojekt Günthersburghöfe macht ihr Mut.
Der Stangensellerie ist noch da und auch ein bisschen Rosenkohl und Wirsing. Doch die Sommerkulturen sind schon verschwunden und gemulcht. „Der Garten ist quasi winterfest“, sagt Juliane Ranck. Auf Hügelbeeten, die sich mit ihren dicken Humusschichten wie frische Gräber auftürmen, hat sie mit ihrer Partnerin Laura Setzer die erste Frankfurter „Permakultur-Insel“ angelegt. In eineinhalb Jahren hat das Paar am nördlichen Ende des Günthersburgparks ein Vorzeigeobjekt für das „Urban Farming“ geschaffen, das inzwischen auch in anderen Vierteln in der Stadt Wurzeln schlägt. Die „GemüseheldInnen“, wie sich die von den beiden gegründete Gruppe mit ihren inzwischen rund 80 Hobbygärtnern nennt, sind zugleich so etwas wie Galionsfiguren im Kampf für den Erhalt der „Grünen Lunge“ im Nordend geworden.
Dazu gehören rund 250 Gärten, die teils im Privatbesitz sind oder von der Stadt verpachtet wurden. Diese müssten auf einem insgesamt rund 16 Hektar großen Areal dem von der schwarz-rot-grünen Stadtregierung geplanten Neubauprojekt Günthersburghöfe weichen. Seit die Grünen am vergangenen Wochenende auf ihrer Online-Kreisversammlung gegen den Widerstand der Parteispitze das Projekt mit den geplanten 1500 Wohnungen abgelehnt haben, ist die „Grüne Lunge“ plötzlich zum Hotspot der Kommunalpolitik geworden. Es geht um die Frage, wie sich in dichtbebauten Stadtvierteln Wohnungsbau mit Klima- und Umweltschutz vertragen kann. Das Areal gilt als wichtige Frischluftschneise vor allem im immer heißer werdenden Sommer der Stadt.
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