Skifahrer Thomas Dreßen : „Die Hüfte hält“
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Immerhin ohne Schmerzen unterwegs: Thomas Dreßen bei der Abfahrt in Garmisch. Bild: dpa
Im vergangenen Jahr hat er die Abfahrt von Garmisch noch gewonnen. Diesmal startet er nur als Vorläufer. Dennoch fühlt sich Thomas Dreßen schon jetzt als Sieger.
Ein Rückstand von 3,03 Sekunden auf den Trainingsbesten Max Franz aus Österreich, aber dennoch beste Laune bei Thomas Dreßen: „Körperlich passt es super“, sagte der 27-Jährige nach dem einzigen Härtetest vor der Weltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen an diesem Freitag (11.30 Uhr im ZDF und bei Eurosport): „Die Hüfte hält. Ich hab keine Schmerzen gehabt beim Fahren. Das war erstmal das Wichtigste.“
Gerade mal zwei Monate nach seiner Hüft-Operation und bei nur sechs Trainingstagen auf Skiern hat Dreßen die Rückkehr in die Weltcup-Szene gewagt, und das gleich auf der schwierigen „Kandahar“-Strecke. „Dass ich fahrerisch noch weit weg bin von den Vorderen, war auch klar“, sagte er zu seinem Rückstand, der für einen Vorjahressieger eigentlich nicht angemessen erscheint. Doch seine gute Laune wollte Dreßen sich von kleinlichen Messdaten nicht trüben lassen.
Ihm ging es vor allem um die frohe Botschaft, körperlich überhaupt schon wieder so gut beieinander zu sein, dass er eine Weltcup-Abfahrtsstrecke beschwerdefrei absolvieren konnte. Und um eine positive Prognose im Hinblick auf die alpine Ski-WM in der kommenden Woche in Cortina d'Ampezzo. „Ein bisschen Rennluft schnuppern“ war sein oberstes Ziel, und „dass ich die Atmosphäre spüre“.
Übertreiben will es der Kitzbühel-Sieger von 2018, der wegen seiner Hüft-Problematik bislang die gesamte Saison 2020/21 verpasst hatte, aber nicht bei seinen Comeback-Bemühungen. „Ich gehe stark davon aus, dass ich als Vorläufer fahren werde“, sagte er zu seiner Prognose für das Rennen auf jener Piste, die er im Vorjahr noch als Schnellster bewältigt hatte. Ehe er sich endgültig festlegte, wollte er sich am Nachmittag noch mit dem Trainerteam besprechen. Doch dann kam die Bestätigung: er belässt es dabei, als Vorläufer zu agieren.
Seine Teamkollegen freuten sich so oder so auf die Rückkehr ihres nominellen Vorfahrers. Romed Baumann habe ihr sogar „entgegen gefiebert“, wie er am Donnerstag bemerkte. Gleichwohl hatten die deutschen Speedfahrer auch ohne Dreßen zuletzt gute Resultate abgeliefert, vor allem Baumann selbst und Andreas Sander überzeugten durch mehrere Top-Ten-Resultate. Nur Josef Ferstl fuhr bislang seiner Form der Vorjahre hinterher. Am Donnerstag schaffte er nun prompt die zweitbeste Zeit, hatte dabei allerdings ein Tor ausgelassen.
Auch Thomas Dreßen, der sich erst Ende Januar zunächst auf Langlaufskiern wieder an das Gleitgefühl herangetastet hatte, wollte noch nicht alles auf Anhieb riskieren: „Im oberen Teil war der Grundspeed schon da“, bemerkte er voller Zufriedenheit, bekannte aber auch: „Unten raus hab ich gemerkt, da fehlt mir das Vertrauen.“ Insgesamt blieb er aber bei seiner gewohnten grundoptimistischen Einstellung: „Das passt schon.“