Skilaufen vor dem Ende?
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Wenn der Wahnsinn greifbar wird: Ski-Piste mit konserviertem Schnee in der grünen Berglandschaft auf der Resterhöhe. Bild: dpa
Corona, Klima und Energie belasten das Skivergnügen. Der alpine Weltcup startet dennoch mit Gletscherrennen und macht sich angreifbar. Die Wintersportszene sucht neue Antworten.
Einer der größten Vorzüge von Schnee: „Er deckt alles zu.“ Sagt Ralf Roth, Professor am Institut für Outdoor-Sport und Umweltforschung der Sporthochschule Köln. Eine geradezu magische Materie, dieses weitgehend geräuschlose, kristalline Niederschlagswunder, das vor allem im Alpenraum in den vergangenen Jahrzehnten für ein „Gesamtkunstwerk“ namens „Wintersport“ gesorgt hat. „Bewegung im Schnee“, so die Folgerung von Roth, „zaubert unsere Alltagsprobleme weg.“
Der weiße Rausch, jahrzehntelang kultiviert, millionenfach zelebriert und dennoch eine stets individuell austarierte Wellnesskur für den ganzheitlichen Menschen. Sportliche Betätigung und Naturerlebnisse an der frischen Luft bildeten eine unschlagbare Möglichkeit zum „Alltags-Reset“, so Roth: „Wintersport trägt in hohem Maß zu Lebensqualität und Gesundheit bei.“ Auf dem Rücken der Berge allerdings, entgegnen Skeptiker. Und somit der Natur. Denn der Urlauber stört die Magie, die er sucht – in dem Moment, in dem er sie findet und nutzt. Von einer zahnradartig ineinandergreifenden Wertschöpfungskette flankiert – vom Skiverkäufer über den Reiseanbieter bis zum Liftbetreiber – und dann massenkompatibel nahezu perfektioniert.
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