Eishockey : Frankfurt Lions aus der Halle gefegt
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Torwart Ian Gordon: Zum Schlussdrittel kam er gar nicht mehr Bild: dpa
Der Nimbus vom schier unüberwindlichen Torhüter Ian Gordon war frühzeitig dahin: Im ersten Spiel des Playoff-Halbfinales wurden die Frankfurt Lions von den Kölner Haien mit 1:7 demontiert.
War das 1:7 (0:3, 1:2, 0:2) der Frankfurt Lions bei den Kölner Haien nur ein Ausrutscher oder zeichnet sich schon ein Trend für den Ausgang des Halbfinal-Play-offs im Kampf um die deutsche Eishock-Meisterschaft ab? Nach dem ersten Drittel am Dienstagabend in der Kölnarena kamen Erinnerungen an den Ostermontag in Iserlohn auf. Dort hatten die Frankfurt Lions bereits nach zehn Minuten 0:3 zurückgelegen und reisten am Ende mit 1:5 Toren geschlagen nach Hause. Aber alles wurde später, am Ende des Play-off-Viertelfinales noch einmal gut.
Nun sind die Kölner Haie allerdings ein anderes Kaliber als die Iserlohner Roosters, wie die Hessen vor 13.000 Zuschauern als bleibenden Eindruck vor der zweiten Partie der Serie best of five am Donnerstag in der heimischen Halle am Ratsweg mitnahmen. In einer Videobotschaft hatte sich DJ Bobo als Haie-Fan geoutet und gefordert: „Fegt sie aus der Halle!“
Ian Gordon nicht gerade unüberwindlich
Leibhaftig anwesend war Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus, der von höherer Warte beobachtete, dass die Rheinländer nur 19 Minuten für den 3:0-Zwischenstand nach dem ersten Drittel benötigten. Die Treffer von Marcel Müller (3. Minute), Ivan Ciernik (19.) sowie Kalil Piros (19.) waren bereist der Anfang vom Ende. Der Nimbus vom schier unüberwindlichen Torhüter Ian Gordon war frühzeitig dahin. An diesem Abend wurde er von seinem Kölner Robert Müller übertroffen, wobei festgehalten werden muss, dass es ihm in jeder Hinsicht leichter gemacht wurde, weil er sich nicht sonderlich auszeichnen musste.
Die Löwen präsentierten sich so, als sei die Partie ein x-beliebiges Punktspiel ohne Play-off-Biss. Der Gegentreffer durch Kapitän Jason Young (22.) erwies sich als Strohfeuer, denn Köln antwortete prompt mit Gegentoren von abermals Ciernik (25.) und Mats Trygg (27.). Zum Schlussdrittel kam Gordon dann gar nicht mehr aus Eis und überließ Boris Ackers den verantwortungsvollsten Posten im Team. In der 51. Minute war er machtlos, als Andreas Renz auf 6:1 erhöhte. Mirko Lüdemann (55.) stellte den Endstand her.
Auf Gordon, den Mann für die besondern Stunden, wird es am Donnerstag, beim Wiedersehen mit den Kölnern, besonders ankommen. Die Frage bleibt, ob die Hessen auch im Halbfinale noch einmal die Kurve kriegen wie schon gegen Iserlohn.