Tennis : Russe sorgt für Eklat in Wimbledon
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Daniil Medwedew verlor nach seiner Niederlage die Nerven. Bild: Picture-Alliance
In der ersten Runde besiegte Daniil Medwedew noch Stan Wawrinka. Nun aber kam das Aus in einem emotionalen Spiel. Danach verliert der Russe völlig die Nerven – gegenüber der Schiedsrichterin.
In der ersten Runde des Turniers von Wimbledon hatte Daniil Medwedew schon für Aufsehen gesorgt. Am Montag warf der russische Tennisspieler seinen Kontrahenten Stan Wawrinka aus dem Turnier mit einem 6:4, 3:6, 6:4, 6:1. Nachdem er den dritten Matchball verwertet hatte, küsste er den Rasen, schließlich hatte er erstmals bei einem Grand Slam ein Match für sich entschieden. Und das auch noch auf dem Centre Court, dem Hauptplatz in London. Und gegen Wawrinka, die aktuelle Nummer drei der Weltrangliste. Dass der Schweizer unter Problemen im linken Knie litt, tat der Freude keinen Abbruch.
Zwei Tage später ist allerdings auch Medwedew schon ausgeschieden – nach einem Eklat. Der 21 Jahre alte Russe holte nach seiner Niederlage gegen Tommy-Haas-Bezwinger Ruben Bemelmans seine Geldbörse aus der Sporttasche und warf vor der Schiedsrichterin, die auf ihrem Hochstuhl saß, drei Münzen auf den Rasen. Dann nahm er seine Sachen und verschwand Richtung Kabine. Ganz offensichtlich war er nicht einverstanden mit einigen Entscheidungen.
Schon während der Partie hatte Medwedew den Turnierdirektor gefragt, ob man Mariana Alves austauschen könne. Dieser Wunsch wurde nicht erfüllt. Medwedew verlor die Partie 4:6, 2:6, 6:3, 6:2, 3:6. Im fünften und entscheidenden Satz hatte er schon 2:0 vorne gelegen. Da das Match auf Platz 16 ausgetragen wurde, kam das elektronische Hawk-Eye-System, mit dem strittige Entscheidungen nochmal kontrolliert werden können, nicht zum Einsatz. Medwedew musste den Augen der Unparteiischen vertrauen – und verlor am Ende völlig die Nerven.
Später entschuldigte sich Medwedew bei der offiziellen Pressekonferenz. „Ich war enttäuscht über das Ergebnis. Ich habe in der Hitze des Augenblicks einen Fehler gemacht. Dafür entschuldige ich mich“, sagte er. „Schiedsrichter machen Fehler, Spieler auch. Es war eine Dummheit, die ich getan habe. Ich werde mich bei der Schiedsrichterin entschuldigen, sobald ich sie sehe.“ Seine Einsicht wird ihn vor einer Strafe aber wohl nicht schützen. „Das muss jetzt beurteilt werden, und ich werde die Strafe akzeptieren“, sagte Medwedew. Am Donnerstag bekam er seine Strafe: Medwedew muss insgesamt 14.500 Dollar für mehrmaliges unsportliches Verhalten zahlen.
Auch Bernard Tomic bekam eine Geldstrafe. Der Tennis-Weltverband ITF belegte den Australier für seinen lustlosen Auftritt beim Erstrunden-Aus gegen den Hamburger Mischa Zverev mit 15.000 Dollar Buße. Tomic hatte nach der Niederlage in nur 84 Minuten erklärt, er habe sich auf dem Platz gelangweilt und es schwer gefunden, sich zu motivieren.