US Open : Angelique Kerber fliegt in der ersten Runde raus
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Bei den US Open kassierte Angelique Kerber ihre dritte Auftaktpleite in Folge. Bild: AP
Nach dem frühen Wimbledon-Aus hat Angelique Kerber bei den US Open die nächste dicke Packung kassiert. Gegen die Französin Kristina Mladenovic verlor sie mit 5:7, 6:0, 4:6. Das ist ihre dritte Auftaktpleite in Serie.
Die Talfahrt von Angelique Kerber geht ungebremst weiter und hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. 53 Tage nach ihrem enttäuschenden Zweitrunden-Aus als Titelverteidigerin in Wimbledon scheiterte die 31-Jährige bei den US Open bereits an ihrer Auftakthürde. Die kriselnde Kerber verlor gegen die clevere Französin Kristina Mladenovic nach knapp zweieinhalb Stunden mit 5:7, 6:0, 4:6.
Kerber brachte in der knallheißen Mittagssonne auf dem Grandstand nicht genug Konstanz in ihr Spiel, um die dritte Auftaktpleite in Serie zu verhindern. Dazu ließ sie zu viele Breakchancen ungenutzt und musste im sechsten Duell mit der früheren Top-10-Spielerin Mladenovic die zweite Niederlage einstecken.
Zwar gelang Kerber ein Start nach Maß, direkt ging sie 2:0 in Führung, doch dann bekam sie Mühe mit Mladenovics variantenreichem Spiel. Kerber tue sich „schwer, wenn die Gegnerin das Tempo variiert, hin und wieder mal Topspin einstreut oder einen Slice“, hatte Mladenovics deutscher Trainer Sascha Bajin im Vorfeld des Spiels gesagt. Im Vorjahr führte er die Japanerin Naomi Osaka in New York zum Titel – nun befolgte sein neuer Schützling die Anweisungen mit Erfolg.
Keine Chance auf Konter
Mal kamen die Bälle langsam und kopfhoch, mal peitschten sie die Grundlinie entlang, mal landeten sie als Stopp direkt hinter dem Netz – Gift für Kerbers so geliebtes Konterspiel. Hilfesuchend blickte sie beim Stand von 4:4 im ersten Satz zu Manager Aljoscha Thron auf der Tribüne. Einen Trainer suchte sie dort vergebens.
Nach dem Zweitrunden-Aus in Wimbledon hatte sie sich von Trainer Rainer Schüttler getrennt, danach aber kein Spiel mehr gewonnen. „Was ich in Wimbledon gesehen habe und die Wochen danach ohne Trainer und Erfolge, bereitet mir Sorgen“, sagte Tennis-Idol Boris Becker bei Eurosport und fragte: „Wie lange will sie noch Tennis spielen? Weil so macht es keinen Spaß und keinen Sinn.“
Spaß ließ sich Kerber auch gegen Mladenovic selten ansehen. Immer wieder haderte sie. Die Französin ließ sich nicht abschütteln und schaffte das Break zum 6:5, die Kielerin konnte den Satzverlust trotz dreier Breakbälle im Anschluss nicht verhindern. Doch Kerber steckte nicht auf. Auch im zweiten Satz nahm sie Mladenovic direkt den Aufschlag ab, anders als zuvor bestätigte sie das Break aber zum 3:0. Ihre Kontrahentin ließ sich im Anschluss minutenlang am Rücken behandeln, wirkte auf dem Court arg beeinträchtigt und verlor den zweiten Satz glatt.
Das Spiel hatte jedoch noch eine weitere Wendung parat, auf einmal wirkten Mladenovics Bewegungen wieder wesentlich runder und sie meldete sich mit einem Break zu Beginn des dritten Satzes eindrucksvoll zurück. Kerber schaffte zwar den Ausgleich zum 3:3, doch Mladenovic behielt die besseren Nerven und verwandelte ihren zweiten Matchball.